Echo
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Wer die Verbreiter dieses finsteren, dieses schwarzen Geistes
sind, danach braucht man nicht lange zu fragen, das verkünden
sie uns selbst laut und deutlich genug in den schäumenden Ar—
tikeln ihrer Blätter. Aber die Tatsache muß festgenagelt und
dem allzu friedseligen Deutschtum vor die Seele gehalten werden,
daß es eine Vereinigung von Geistern gibt — nennen wir sie
immerhin eine Kongregation — die dem deutschen Geiste in
innerster Seele feindlich gegenübersteht, feindlich bis zur Un—
versöhnlichkeit. Eine Vereinigung von Geistern, die nichts
wissen will von der Heiligkeit nationalen Empfindens, weil sie
nur ihre Empfindungen für heilig hält, ihre Empfindungen, die
sie aus einer höheren Welt herleitet, durch die sie sich aber nicht
einen Augenblick hindern läßt, Bündnis zu machen mit den
„Kindern dieser Welt“, wenn sich dabei die Gelegenheit bietet,
dem verhaßten Deutschtum zu Leibe zu gehen. Der Geist dieser
Vereinigung ist es, der dem deutschen Dichter die Hand lähmt,
wenn er von den großen Ereignissen der deutschen Geschichte,
wenn er von den tiefsten Geheimnissen der Menschennatur ver⸗
kündigt, indem er die Absichten des Dichters verleumdet und
gegen sein Schaffen die Polizei ins Feld ruft. Dieser Geist ist
es, der, wenn er zur Macht gelangte, tabula rasa machen
würde mit allem, was man deutschen Geist nennt.
Eine Gefahr steht vor unserer Tür, eine tödliche. Warten
wir nicht, bis sie ins Zimmer tritt; dann wäre es zu spät.
Stehen wir auf dagegen; vereinigen wir uns gegen die Ver—
einigung!
Ein geschlossenes Bewußtsein steht uns gegenüber — nur
ein geschlossenes Bewußtsein unserseits kann uns erretten; das
Bewußtsein, daß die politische Verbindung zwischen Deutschland
und Osterreich schön und gut, aber nicht genügend ist, daß viel⸗
mehr Menschen, die von Natur zueinander gehören, sich über
gemeinsame Tod- und Lebensfragen untereinander verständigen
müssen, daß nicht nur ein Bündnis der Staaten, sondern ein