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IX

Full text: Die steile Stufe / Heilborn, Ernst (Public Domain)

Horaz in der Ursprache, las sie in denselben abge⸗ 
griffenen Büchern, die er als Gymnasiast in der 
Hand gehabt hatte. Darin war er jung geblieben, 
hatte sich auch die Frische eines Eindrucks bewahrt, 
den von der nachgeborenen Generation kaum je— 
mand erfahren hatte. Und wenn er an Odysseus 
dachte, sah er nicht nur seinen guten Direktor vor 
sich, der seit langem nun schon die Alphodelos- 
wiese beschritt, nein, er hatte auch eine Empfindung 
dafür, daß es etwas Großes um eine Zeit gewesen 
sein müsse, die der kecken Klugheit jede fromme Vor⸗ 
stellung von Treu und Glauben geopfert hatte. Am 
liebsten hätte er noch nachträglich Frau Doris eine 
Minervarolle diesem Odysseus von Ehemann gegen⸗ 
über zudiktiert. Veinah auch hätte er über seiner 
Begeisterung das Ziel, das er verfolgte, aus den 
Augen verloren. Doch besann er sich noch eben zur 
rechten Zeit. 
„Aber so sagen Sie mir, was in aller Welt 
konnte Sie bestimmen, diesem Menschen — nun ja, 
ich habe noch nachträglich meinen Zorn auf ihn — 
Ihre Hand zu reichen?“ 
Das muß man ein neunzehnjähriges Mädchen 
niemals fragen.“ 
„Aber was Sie da behaupten, ist grundfalsch! 
XD 
hat ihren richtigen Instinkt.“
	        
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