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Full text: Die steile Stufe / Heilborn, Ernst (Public Domain)

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nisverwaltung, die alle Briefe öffnet. Nachher 
such ich ihn selber auf. — Sie sind mit mir zu— 
frieden?“ 
„Schon; aber besiegelt wird es heut nicht mehr.“ 
XIII 
Mit dem weißleinenen Mantel angetan, lehnte 
sich der Justizrat in den Stuhl vor dem Spiegel 
zurück. „Bitte Haarschneiden.“ 
Die lakonische Aufforderung schien mit der lan— 
gen Betrachtung des Schaufensters, die ihr voran⸗ 
gegangen war, in keinem rechten Einklang zu stehen. 
Als sei er irgend ein Konkurrent, so eindringlich 
hatte der Justizrat die Chignons und Zöpfe und 
Lockengebäude, die da hinter der Scheibe prangten, 
studiert, war vorübergegangen und zurückgekehrt, 
hatte den Fahrdamm überschritten, die Auslage 
von drüben zu mustern. Auch befand er sich nicht 
bei dem Haarkünstler, dem er sich gemeinhin anver⸗ 
traute und bei dem er seinen Kasten mit Namens-⸗ 
schild besaß. Vielmehr hatte hier über der Tür ge— 
standen: ‚Spezialist für Haarfärben. 
Der Justizrat hatte denn auch nach einer Weile, 
während deren er das Klappern der Schere mit
	        
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