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Was wir Kinder vor vierzig Jahren lasen

Full text: Aus dem Bilderbuch einer reichen Kindheit / Malberg, Anna (Public Domain)

— 
D 
Am Tage fordr' ich Speis' und Trank 
Und schlafe süß bei Nacht; 
Weiß ich's denn auch dem Vater Dank, 
Der dafür sorgt und wacht? —“ 
Wenn des Abends die Schlafzimmertür 
nur angelehnt war, Mutter nähte und Vater 
schrieb und ein helles Ritzchen meinen schläf— 
rigen Augen erschien, ehe sie sich schlossen, 
spielte das Verschen in meine Träume über. 
Ich wollte, ich sähe das Buch einmal wieder. 
Ob die große, unbewußte Anziehung der 
„Stimmung“, die es hier dem Kinde antat, 
sich nachempfinden und auf die Kinder von 
heute übertragen ließe? 
Mutter schenkte mir dann Bechsteins 
Märchen. „Das erste Menschenbuch,“ sagte 
sie dazu und machte mich sehr stolz; denn 
wir unterschieden nicht Erwachsene, sondern 
Menschen von Kindern. Ein Menschenbuch 
war es, weil sich nur ganz kleine graue Bilder 
da und dort mitten im Gedruckten befanden, 
während die Kinderbücher große bunte Bilder 
und nur ein bißchen Gedrucktes gehabt hatten. 
Andersens Märchen folgten und dann Christoph 
von Schmid. Rosa von Tannenburg und
	        
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