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. .. aber nachher, ... wenn mir abgewaschen haben, um
halbzehn, dann kommen wir noch einmal. Und dann —
wenn ihr noch da seid — drüben unterm Torweg oder
an der Ecke, in den dunklen Nebenstraßen, — dann werden
wir ja sehen, ob ihr der Rechte für uns seid.
Und als Emil Kubinke kurz vor Ladenschluß auf
die Straße hinaustrat — denn er wollte noch schnell drüben
beim Posamentier einen Autoschal kaufen, weil er doch
auf die Kundschaft einen recht guten Eindruck machen mußte,
und Herr Tesch hatte ihm versichert, daß er ruhig gehen
könnte, da keine Rede davon sei, daß der Chef vor
Mitternacht wiederkäme — als Emil Kubinke also auf
die Straße trat, da wogte und brodelte noch alles, und Emil
Kubinke war ganz befangen von all dem Lärmen und dem
Leben und dem Hin und Her von Blicken und Worten; und
die Luft der Abenteuer machte sein Blut singen; und ganz
gegen seine Art — denn er vergab sich nicht gern etwas
— begann er sogar mit melodischen Trillern das Viljalied
aus der ‚Lustigen Witwe‘ zu pfeifen. Aber wie er dann
zurückkehrte, mit den flatternden grünen Enden seines neuen
Autoschals, da war ihm doch sehr unternehmungslustig zu
Sinn, — und wenn er noch heute mittag ein kleines, verschüch—
tertes Kerlchen gewesen war, das sich seiner abgeschabten Arm—
seligkeit schämte, so fühlte er jetzt seine ganze Person durch
diesen neuen Halsschmuck gehoben und verziert. Und ehe
er wieder in den Laden zurückging, da stellte er sich noch
einen Augenblick bei dem großen gelben Automobil hin,
das da wie festgerammt stand, knatterte und ballerte, fauchte
und spuckte, ruckte und ratterte, Dampf ließ, daß die Benzin⸗
wolken flogen, aber nicht von der Stelle kam. Der Chauffeur
sah das eine Weile mit an und kletterte dann von seinem
Sitz herunter, kniete sich vorn vor den Kasten und drehte