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Und damit war Herr Tesch aus der Tür und stürmte
hinauf zu Markowskis.
„Herr Markowski,“ sagte er lachend, „des jibt einen
Hauptknaatsch ... Mit den Kubinke fahren se heute ab!
Der muß Alimente for Ihre alte Hedwich zahl'n. — Sehn
Se mal nachher zu uns runter — aber sagen Se nich,
daß Se deswejen kommen — so janz nebenher, — des
müssen Se sich mit anhbren.“
Und Herr Tesch rasierte sogar Herrn Markowski
nicht einmal nach — so eilig hatte er es.
Herr Neumann aber sah immer von der Arbeit aus
durch die Glastür, ob Kubinke noch nicht wiederkäme. Und
wenn er nichts zu tun hatte, dann stand er an der Seiten⸗
scheibe Wache und blickte die Straße hinab, ob nicht Emil
Kubinke da hinten auftauchte. Aber da kam Herr Tesch
ganz außer Atem in den Laden:
„An de Ecke kommt erl“ schrie Herr Tesch. „Jetz
Ohren steif halten, Neumann, — nich lachen. Neumann
ianz ernst bleiben, Mensch!“
Ach wirllich — an der Ecke da kam Emil Kubinke.
Er konnte gar nicht sagen, wo er entlang gegangen war,
wie er bis hierher gelangt war, — er sah nur wieder
seine alte Straße mit den vier Baumreihen und der langen
Kette von Bogenlampen und sagte sich, daß er jetzt gleich
zu Hause wäre, ohne daß ihm klar war, was er dort zu
tun hätte.
Ja, Emil Kubinke hatte noch nicht recht begriffen, was
eigentlich geschehen war. Denn es ist merkwürdig, daß
uns alle üblen Dinge im Leben viel weniger in den Kopf
wollen, als die angenehmen. Und Emil Kubinke kam her—
angewandelt, wie Paris mit einem goldenen Apfel in der
Hand, mit einer goldfarbigen Apfelsine in der Hand. Und