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Finale

Full text: Kubinke / Hermann, Georg (Public Domain)

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Und damit war Herr Tesch aus der Tür und stürmte 
hinauf zu Markowskis. 
„Herr Markowski,“ sagte er lachend, „des jibt einen 
Hauptknaatsch ... Mit den Kubinke fahren se heute ab! 
Der muß Alimente for Ihre alte Hedwich zahl'n. — Sehn 
Se mal nachher zu uns runter — aber sagen Se nich, 
daß Se deswejen kommen — so janz nebenher, — des 
müssen Se sich mit anhbren.“ 
Und Herr Tesch rasierte sogar Herrn Markowski 
nicht einmal nach — so eilig hatte er es. 
Herr Neumann aber sah immer von der Arbeit aus 
durch die Glastür, ob Kubinke noch nicht wiederkäme. Und 
wenn er nichts zu tun hatte, dann stand er an der Seiten⸗ 
scheibe Wache und blickte die Straße hinab, ob nicht Emil 
Kubinke da hinten auftauchte. Aber da kam Herr Tesch 
ganz außer Atem in den Laden: 
„An de Ecke kommt erl“ schrie Herr Tesch. „Jetz 
Ohren steif halten, Neumann, — nich lachen. Neumann 
ianz ernst bleiben, Mensch!“ 
Ach wirllich — an der Ecke da kam Emil Kubinke. 
Er konnte gar nicht sagen, wo er entlang gegangen war, 
wie er bis hierher gelangt war, — er sah nur wieder 
seine alte Straße mit den vier Baumreihen und der langen 
Kette von Bogenlampen und sagte sich, daß er jetzt gleich 
zu Hause wäre, ohne daß ihm klar war, was er dort zu 
tun hätte. 
Ja, Emil Kubinke hatte noch nicht recht begriffen, was 
eigentlich geschehen war. Denn es ist merkwürdig, daß 
uns alle üblen Dinge im Leben viel weniger in den Kopf 
wollen, als die angenehmen. Und Emil Kubinke kam her— 
angewandelt, wie Paris mit einem goldenen Apfel in der 
Hand, mit einer goldfarbigen Apfelsine in der Hand. Und
	        
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