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sicheres Blatt haben, so halten sie doch für alle Fälle
solch einen kleinen Coeur⸗- oder Carobuben bis zuletzt
in der Hinterhand ... denn man kann nie wissen, wie
das Spiel sich noch dreht.
Ja, — Löwenbergs also hatten mit Reisen den An—
fang gemacht, und einer nach dem andern von den hoch—
herrschaftlichen Mietern flog ihnen nach, und bald waren
fast im ganzen Haus die Jalousieen herunter. Markowskis
kamen beinahe zuletzt, die fuhren nach Saßnitz. Und die
runde Hedwig schleppte mit Herrn Piesecke zusammen,
schwitzend und japsend, Koffer und Körbe. Herr Markowski
aber kam noch einmal in den Laden, um schnell ein paar
letzte Aufträge für Rennwetten zu geben, während die runde
Hedwig schon lief, um eine Droschke zu holen. Und als
sie mit ihr ankam und ausstieg, da sprang sofort Männe,
— der auf dem Damm schon mit schiefem Kopf gewartet
hatte, — mit einem Satze in den Wagen, setzte sich ganz
breit mit seinen krummen Dackelbeinen mitten in den Vor—
dersitz und sah frech aus der Droschke heraus zu Emil
Kubinke herüber. „Wir verreisen!‘ sagte Männe mit den
Augen, und in seinem Blick lag eine abgrundtiefe Ver—
achtung für alles, was nicht mit zur Familie gehörte, —
besonders aber für diesen jungen Mann. der da immer
des Morgens rasieren kam.
Frau Markowski kam auch, eine dicke, gute Frau, in
einem lehmfarbigen Kostüm, das ganz prall saß und all
das einschnürte, was sich eben einschnüren ließ. Aber,
da sich eben nicht alles einschnüren ließ, so sah Frau
Markowski aus, als ob sie solch einen richtigen, ausge—
wachsenen Fußball verschluckt hätte. Und der Kutscher
lud auf; Frau Markowski stieg in den Wagen; Herr
Markowski stieg in den Wagen und sagte: „Na, Kutscherken,
GeorgHermann, Kubinke. 17