Finale
Gerade als ich mir beim Buchbinder Papier kaufte,
—
mit ganz kleinen schwarzen Buchstaben zu bekritzeln und
des weiteren meine Geschichte Emil Kubinkes niederzu—
schreiben — da gerade fiel mein Blick auf den Ladentisch.
Ja — man soll wirklich nicht glauben, was da lag! Seit
dreißig Jahren hatte ich das nicht mehr gesehen und ich
kannte es doch sofort wieder. Richtige ‚Verwandlungs⸗
abziehbilder‘ lagen da, etwa keine vulgären, einfachen Ab—
ziehbilder, nein, echte und wahrhaftige ‚Verwandlungs⸗
abziehbilder.. Und es waren noch genau dieselben wie
vor dreißig Jahren. Da sah man in silbrigen Bildchen
ein junges Paar beim Picknick auf grüner Flur zärtlich
bei einander sitzen; oder einen Gärtner sah man, der die
Gartenspritze in der Hand hält und einer schlichten, fragen—
den Spaziergängerin freundlichen Bescheid gibt. Rotkäpp—
chen im Walde sah man; oder einen stillen und harmlosen
Engländer, der am Flusse angelt. Alles hübsche, gefällige
und erfreuliche Bilder.
Aber man soll diese Bilder nur anfeuchten und ab⸗
ziehen, was es da für Überraschungen gibt! Ein wilder
Stier verjagt das schnabulierende Pärchen; die Garten—
spritze gibt der Spaziergängerin eine Dusche; der Wolf
fällt mit gefletschten Zähnen das arme Rotkäppchen an;