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allein zu lassen. Und auf dem Wasser unten kam
auch einmal so ein langer, roter oder grüner Streifen
heran, gescheckt und glitzernd, und ein paar Lichtchen, —
wie erschrockene Leuchtkäfer — kreuzten seine Bahn, und
noch lange danach hörte man die Wellen durch das Schilf
rauschen und schwer und platschend an das Ufer schlagen.
All das aber kam und ging unbestimmt ... schattenhaft
.. Traumbildern gleich, die aufsteigen und versinken, die
ganz am Rande in andern Reichen vorüberschweben ...
kam und ging, erstand und schwand, während die bei—
den in einem Meer von feuerfarbenen Wellen dahintrie—
ben und nur emportauchten, um immer wieder zu ver—
sinken.
Und erst als irgend ein rasendes Automobil plötzlich
mit seiner gellen Huppe so ganz wild und unzufrieden
durch den Wald rief, da fuhren Emil Kubinke und die
rotblonde Pauline auf und fragten sich erstaunt, wie spät
es wohl schon sein mochte, und wie lange sie wohl ver—
weilt hätten. Und dann faßten sie sich um und gingen
langsam und tappend aus dem Wald dem hellen Schein
zu. Und es war recht gut, daß es fast dunkel war, denn
sonst hätten sie ihr junges Glück wohl kaum verbergen
können. Ihre Gesichter und ihre Kleider nämlich hätten
es jedem erzählt.
Da aber stand nun gerade — mit Feueraugen so
groß wie Mühlräder — ein ratternder Autoomnibus, der
in allen Fugen zitterte und knarrte, weil er bergan wollte
und nicht so recht in Lauf kam. Er schnaufte wie ein
dicker, asthmatischer Herr, dem der Arzt eine Terrainkur
verordnet hat. Und da der Autoomnibus zufällig in die
Nähe von Luther, Dante und dem Apoll von Belvedere
fuhr, so fragte Emil Kubinke kurzentschlossen, ob noch Platz