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Pauline

Full text: Kubinke / Hermann, Georg (Public Domain)

238 — 
allein zu lassen. Und auf dem Wasser unten kam 
auch einmal so ein langer, roter oder grüner Streifen 
heran, gescheckt und glitzernd, und ein paar Lichtchen, — 
wie erschrockene Leuchtkäfer — kreuzten seine Bahn, und 
noch lange danach hörte man die Wellen durch das Schilf 
rauschen und schwer und platschend an das Ufer schlagen. 
All das aber kam und ging unbestimmt ... schattenhaft 
.. Traumbildern gleich, die aufsteigen und versinken, die 
ganz am Rande in andern Reichen vorüberschweben ... 
kam und ging, erstand und schwand, während die bei— 
den in einem Meer von feuerfarbenen Wellen dahintrie— 
ben und nur emportauchten, um immer wieder zu ver— 
sinken. 
Und erst als irgend ein rasendes Automobil plötzlich 
mit seiner gellen Huppe so ganz wild und unzufrieden 
durch den Wald rief, da fuhren Emil Kubinke und die 
rotblonde Pauline auf und fragten sich erstaunt, wie spät 
es wohl schon sein mochte, und wie lange sie wohl ver— 
weilt hätten. Und dann faßten sie sich um und gingen 
langsam und tappend aus dem Wald dem hellen Schein 
zu. Und es war recht gut, daß es fast dunkel war, denn 
sonst hätten sie ihr junges Glück wohl kaum verbergen 
können. Ihre Gesichter und ihre Kleider nämlich hätten 
es jedem erzählt. 
Da aber stand nun gerade — mit Feueraugen so 
groß wie Mühlräder — ein ratternder Autoomnibus, der 
in allen Fugen zitterte und knarrte, weil er bergan wollte 
und nicht so recht in Lauf kam. Er schnaufte wie ein 
dicker, asthmatischer Herr, dem der Arzt eine Terrainkur 
verordnet hat. Und da der Autoomnibus zufällig in die 
Nähe von Luther, Dante und dem Apoll von Belvedere 
fuhr, so fragte Emil Kubinke kurzentschlossen, ob noch Platz
	        
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