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Pauline

Full text: Kubinke / Hermann, Georg (Public Domain)

217 — 
auch da Herbst und Winter vergessen mußte, wenn man 
sie nicht über die langen Lindenwege, die hellen Menschen— 
kinder und die blitzenden Speichen der Fahrräder schon 
ganz vergessen hätte. Und warum sollten etwa Emil 
Kubinke und die rotblonde Pauline an Herbst und Winter 
denken?! 
Dieses Mal hatte Emil Kubinke nicht verschlafen — 
wie bei Hedwig und Emma, — und um Schlag drei hatte 
er schon in Paulines Küche gesessen, den neuen Strohhut 
auf den Knieen, und hatte sich immer noch einmal die 
Krawatte zurechtgezupft, während er Pauline in ihrer 
Kammer plantschen hörte. Ach, jetzt durfte er nicht mehr 
da hinein wie ehedem, da er noch Pauline als Ritterin 
für den Hohenzollerngarten zu frisieren hatte. Das war 
nun mit einem Mal alles anders geworden. Aber schon 
auf dem Hof hatte ihn dafür Pauline doch gleich unter— 
gefaßt, nur weil die runde Hedwig von drüben im Fenster 
lag und Herr und Frau Piesecke von ihrer Portierloge 
aus den Hof überwachten. Sie sollten sich nur recht 
ärgern, — das freute sie. Und dann waren Emil Kubinke 
und die rotblonde Pauline hinausgezogen nach dem Grune— 
wald. Aber Paulines Paket mit dem abgeriebenen Napf—⸗ 
kuchen und den Gußzwiebäcken das durfte Emil Kubinke 
nicht tragen, — das schickte sich nicht. — 
Immer weiter und weiter schritten die beiden die 
Feststraße ab, die für sie der Frühling geschaffen hatte. 
Es sanken die Straßen zurück und die Häuser, die Lauben— 
kolonien, die Sandflächen, die Lindenwege und die paar 
letzten grünen Sammetfelder, und der dunkle Wald kam 
mit seinen Villen und der tausendfachen Buntheit seiner 
Gärten. Aus aller Welt hatte der Frühling hier für 
Emil Kubinke und die rotblonde Pauline die Requisiten
	        
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