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auch da Herbst und Winter vergessen mußte, wenn man
sie nicht über die langen Lindenwege, die hellen Menschen—
kinder und die blitzenden Speichen der Fahrräder schon
ganz vergessen hätte. Und warum sollten etwa Emil
Kubinke und die rotblonde Pauline an Herbst und Winter
denken?!
Dieses Mal hatte Emil Kubinke nicht verschlafen —
wie bei Hedwig und Emma, — und um Schlag drei hatte
er schon in Paulines Küche gesessen, den neuen Strohhut
auf den Knieen, und hatte sich immer noch einmal die
Krawatte zurechtgezupft, während er Pauline in ihrer
Kammer plantschen hörte. Ach, jetzt durfte er nicht mehr
da hinein wie ehedem, da er noch Pauline als Ritterin
für den Hohenzollerngarten zu frisieren hatte. Das war
nun mit einem Mal alles anders geworden. Aber schon
auf dem Hof hatte ihn dafür Pauline doch gleich unter—
gefaßt, nur weil die runde Hedwig von drüben im Fenster
lag und Herr und Frau Piesecke von ihrer Portierloge
aus den Hof überwachten. Sie sollten sich nur recht
ärgern, — das freute sie. Und dann waren Emil Kubinke
und die rotblonde Pauline hinausgezogen nach dem Grune—
wald. Aber Paulines Paket mit dem abgeriebenen Napf—⸗
kuchen und den Gußzwiebäcken das durfte Emil Kubinke
nicht tragen, — das schickte sich nicht. —
Immer weiter und weiter schritten die beiden die
Feststraße ab, die für sie der Frühling geschaffen hatte.
Es sanken die Straßen zurück und die Häuser, die Lauben—
kolonien, die Sandflächen, die Lindenwege und die paar
letzten grünen Sammetfelder, und der dunkle Wald kam
mit seinen Villen und der tausendfachen Buntheit seiner
Gärten. Aus aller Welt hatte der Frühling hier für
Emil Kubinke und die rotblonde Pauline die Requisiten