rechtigten Lebens, die nun mal unserm heu⸗
tigen Empfinden widerstrebt. Denn da man
einen Menschen im allgemeinen als Nah—
rungsmittel nur ungern verwendet, und ein
lebender Mensch gemeiniglich der Gesamtheit
mehr von Nutzen sein kann als ein Toter;
da auch bei einer vernünftigen Ausnützung
unser Planet noch seine Menschheit ernähren
kann, und da man fürder vor dem Menschen—⸗
leben als dem einzigen uns gleichberechtigten,
neben uns mit Bewußtsein bestehenden sich
einer gewissen brüderlichen Achtung nicht er⸗
wehren kann, und da man zum Schlusse die
mutwillige Zertrümmerung eines Lebens als
eines organisch gewachsenen Wunders, an
das Hand zu legen uns nicht zusteht, über⸗
haupt nach Möglichkeit einschränken soll ... so
sehe ich nicht ein, was — wenn wir all diese
Voraussetzungen als allgemeingültig betrach—
ten — den Krieg vom simpeln Mord unter—⸗
scheiden sollte.
Gewiß, wir brauchen auch diese Voraussetzun—
gen nicht als allgemein gültig zu betrach—
ten. In Gegenden Oberbayerns, allwo das
griffeste Messer und der Schlachtruf Hin
mußt werden zu den täglichen Umgangs—
formen gehört, in Südkentucky, wo man seine
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