Insichaufnehmen, nicht mehr das reine Auge;
der Intellekt pfuscht da hinein. Heute sehe ich
die Natur als Kunstfreund, während ich mich
vordem als Künstler in sie versenkte. Ich
hatte einst ein ähnliches Verhältnis zu ihr,
wie es Emerson den Jägern, Farmern, Flei—
schern, Reitknechten zuschreibt, die er zu den
Dichtern zählt, wenn sie auch die Liebe zur
Natur nur durch ihren Beruf und nicht durch
Worte kund tun und ihre Verehrung unwill⸗
kürlich ist; sie kennen keine Definitionen, son⸗
dern sie beherrscht die lebendige Kraft, deren
Gegenwart sie in der Natur empfinden.
Die Erinnerung an diese frühen Eindrücke
sind mein ständiges Besitztum. Ich werde
niemals zu einer andern Natur in die gleiche
Vertrautheit kommen. Und doch, führt mich
heute der Zufall oder eine alte sehnsüchtige
Liebe wieder an die alten Orte, so bin ich
stets erstaunt, wie sie, — blieben sie auch
scheinbar die gleichen, — sich verändert haben,
vom Brombeerstrauch bis zu den Kiefern und
Farrnwedeln. Ich habe es mir gerade in
letzter Zeit oft überlegt, wie es kommt, daß
ich die Heimat verloren habe. Ja, ich bin
sogar ernstlich mit dem Gedanken umgegan—
gen, wieder zu sammeln, die alten Schmetter—
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