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Fünfzehntes Kapitel

Full text: Unter Zigeunern / Zur Megede, Johann Richard (Public Domain)

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Der Graf Silowstrem hatte sich in ein trotziges 
AVV 
Sie stürzte sich gleich darauf kopfüber in eine Sport⸗ 
unterhaltung. „Geschäftsfreund ... Räuberhaupt⸗ 
mann ...“ 
„Gnädige Frau haben wirklich fabelhaft viel 
Interesse.“ 
„O ja.“ Sie mußte lachen. Daß sie in den 
gähnend⸗-langweiligen ersten Jahren ihrer Ehe die 
Zeitungen bis auf die geheimnisvollen Ausdrücke der 
Sportabteilung durchstöbert hatte, half ihr zu diesem 
nicht unberechtigten Erfolg. Der Graf hatte eine 
starke, wenig kavaliermäßige Neigung, ihr in das 
hübsche Gesicht zu schlagen. Zu Hause oder im 
„Salon“ unter den zigeunerhaften Existenzen war 
sie wenigstens noch erträglich. Das ist ja der Nähr⸗ 
boden für solche Moralidioten. Aber hier unter den 
Uniformen, angestaunt wie ein seltenes Tier aus dem 
Zoologischen Garten, voll Interesse den schleppenden 
Belehrungen des Herrn v. Sandow über schnittige 
Körperformen bei Rennpferden folgend, erschien sie 
ihm mit Recht widerlich. „Herr, erlöse uns von 
dem Uebel!“ murmelte er ingrimmig. 
Und der Herr erhörte ihn. Erst hielt er es für 
eine Sinnestäuschung, daß die schlanke Dame, die 
zwischen dem Professor und Lerden gerade auf seine 
Gruppe losschritt, Frau Marie sein sollte. Doch
	        
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