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Erstes Kapitel

Full text: Unter Zigeunern / Zur Megede, Johann Richard (Public Domain)

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sonderbaren Heiligen zu, wie er, seinen breiten Rücken 
weit über die Tafel beugend, daß der struppige Voll⸗ 
bart den Krystallkelch berührte, wiehernd seine Wissen⸗ 
schaft preisgab. 
.Etwas dran an dieser Frau Klara Linker ...? 
Heute so wenig wie damals! Sie müßien die Zeit 
des wirklichen ,Salons‘ miterl ebt haben ...! Jeden 
Tag offenes Haus — die besten Weine; dabei der 
reinste Jakobinerklub: Kein Gott, kein König! 
„Was da geredet und getoastet wurde, während 
der Johannisberger das Blut erhitzte und der An— 
blick dieser schönen, stets sehr dekolletierten Frauen 
jedes Auge glänzen machte ... der Hausherr mitten 
drinnen, immer die Hand am Weinglas! Und wenn 
ich das Zeug jetzt bedenke!“ Er schüttelte sich. 
„Dabei alles Unsinn, purer Unsinn! Kein Mensch 
glaubte ja, was er sagte ... unser großer Mann 
zuletzt! Aber zu reden verstand er! Wie er so 
dastand mit seinem scharfen, geistreichen Filougesicht 
und mit seiner mächtigen Stimme die Phrase von 
der wahren Moral und der wahren Freiheit in das 
Geklirr der Gabeln und Gläser hineindonnerte! Und 
dann ... das Händeklatschen, Hochrufen, Drücken ... 
„Ja, weiß Gott, von der wahren Freiheit und 
der wahren Moral hatten sie den rechten Begriff: 
Monsieur, Madame und der große Freund! 
„Mein alter, guter Kurt Linker ... welch ein
	        
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