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Rasenplätze mit den kahlen Gebüschgruppen streifend,
von dem trübseligen Grau der Gegend wieder auf—
gesogen wurden.
Der Graf und Lerden, die eben mit dem über—⸗
füllten Zuge vom Bahnhof Westend gekommen waren,
bahnten sich mühsam den Weg durch das jahrmarkts—
bunte Gewimmel, welches diese letzte Strecke der hier
etwas rascher ansteigenden Straße erfüllte.
„Die haben alle den Spielteufel im Leibe,“
sagte Lerden wegwerfend. „Wenn ich nicht einige
wichtige Unterredungen hätte“ — mit wem, hütete
er sich zu sagen —, „ich würde den Teufel thun,
mich unter dieses Spitzbubenpack zu begeben.“
„Ich dachte, das Rennen zöge,“ wendete der
Graf ein.
„Bah! Diese Zigeuner! Um Weiber und Pferde
taxieren zu können, muß man ein Vermögen mit
ihnen verjurt haben. Die da haben keine Ahnung. Die
Favoriten des Tipp, ein paar von den Trainern auf
dem Sattelplatz aufgeschnappte Phrasen und die aller—
dings wertvolle Wissenschaft, daß nirgends mehr
gemogelt wird als bei den Rennen — wenn Sie
das Pferdeverständnis nennen wollen? Der Totali—
sator und die Bookmaker ... da haben Sie Altar
und Heilige! Woher kommt der Millionenumsatz
hier? Und dann die heimlichen, unkontrollierbaren
Geschäfte bei den Bookmakern... Schuft gegen Schuft!
zur Megede, Unter Zigeunern. 17