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ja, Jott sei Dank, Aber sage mal, kriejen wir das Land auch
so, wie wir ’t haben wollen?“
„Na, Pallke, oller Kronensohn,“ lachte Heine auf, —
„du könntest doch deinen Freund Heine kennen, det der
nich vor unjeleechte Eier is. Ick war jestern in Tejel. Die
Hauptsache is in eine Hand. Ick habe die Pläne selber
einjesehen un durch meinen Ajenten alles ausbaldowern
lassen. Der Spekulant, der Wind jehabt und im November
den Hauptramsch vorjekooft hat, zahlte selber jejen zwei-
tausend Märker vor den Morjen. Bis sechstausend können
wir jehen, ohne zu üppig zu sein. — Siehst du, ick habe
mir den Rummel so jedacht. Et is ’n junger Börsenmakler,
heeßt Anders, versteht also wat von ’t Jeschäft. Der will
natürlich vorwech ordentlich verdienen, — muß er für sein
Risiko, — und soll er. Ick sehe zu, wie ick so billig
wie möglich ankommen kann. Etwas jeben wir ihm in
bar, den Rest in Aktien, damit er am Jewinn beteilicht
bleibt. Um sein Vertrauen zur Sache zu stärken, machen
wir ihn zu unsern Direkter, jeben ihm sechstausend Jehalt
und ’ne fette Tantiöme, Denn kriejen wir nich nur ihn, son-
dern auch die fehlenden Bauern, die für ihn durch 't Feuer
jehn, für unser Jebot ’rum, Die janze Kiste bis uff den
Zeitungsradau hat er 8o forsch jeschoben, det wir ’n
besseren Direkter jar nich kriejen können; er is jerissen
und jelenkig wie ’ne Katze, die immer wieder uff die Beene
fällt, wie man se ooch schmeißt. Du und ick können für
die Sache nich arbeeten, weil wir unser Jeschäft haben;
Hasemann und Schlanke sind zu dusselig dazu; et is ooch
besser, wir bleiben hinter de Kulissen. Nu rede du ’n
Ton, Pallke, und sage mir, det Heine widder mal det Jras
wachsen und de Flöhe husten hört.“
Pallke sprang mit einer für seinen Leibesumfang er-
staunlichen Gewandtheit auf und lauschte vorsichtig an der
Nebentür, daß man von nebenan nicht etwa zuhörte. Die
Seelenergüsse aus der Tiefe ihres dünn mit Kultur gefirnißten
Proletariergemüts verbargen die Freunde nämlich vorsichtig
vor ihren, aus besseren Kreisen stammenden Ehefrauen,