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Die weiße Boa. Eine höhere Töchter-Geschichte

Full text: Der Held des Tages / Lindau, Paul (Public Domain)

Die weiße Boa 
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den Schlag öffnete, sie zum Einsteigen einlud, dem 
Kutscher eine unverständliche Adresse zurief und sich 
dann lächelnd neben sie setzte. 
„Was müssen Sie von mir denken?“ fragte 
Hilda, die wirklich etwas befangen war. 
„Ja, du lieber Gott, was denkt sich der Mensch!“ 
erwiderte der Maler, der auch nicht recht wußte, was 
er sagen sollte. „Meistens dummes Zeug. Die 
Hauptsache ist doch, daß wir zusammen sind, nicht 
wahr? ... Also, ich freue mich also kolossal, daß 
Sie gekommen sind, Fräulein .., wie heißen Sie 
denn eigentlich mit Ihrem Vornamen, Fräulein Ge⸗ 
heimratstochter Rübland? Mein Name ist Leonhard.“ 
Hilda gab keine Antwort auf die Frage. Sie 
sagte: „Sie sehen, daß ich großes Vertrauen zu 
Ihnen habe. Ich erwarte von Ihnen, daß Sie es 
nicht täuschen werden.“ 
„J wo werde ich denn! Diskretion Ehrensache. 
Aber das verhindert doch nicht ...“ Er hatte ihre 
Hand ergriffen und beugte sich zu ihr. Hilda zog 
ihre Hand zurück und wandte den Kopf ab. 
„Bitte!“ 
„Na schön, dann später.,““ sagte der Maler in 
guter Laune. 
Niemals!“ erwiderte Hilda mit eisiger Kälte. 
„Schade! Aber Sie sollen mich kennen lernen! 
Es kann ja auch so ganz ullklig werden.“
	        
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