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Viertes Kapitel

Full text: Die Verkommenen (Public Domain)

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auslachen, wenn sie von seiner Furcht und seinem Geplärre 
erführe. 
„Das sollte ich meinen,“ warf Jakob ein, der sich in 
einer Verfassung befand, die ihn nicht gerade stehen ließ. 
„Das müßte meiner sein, dem würde ich das Flennen aus- 
treiben! So einen Auflauf zu machen.“ Dann erblickte 
er den Komiker. Was, der Komödiant steckte hier auch 
schon wieder feine Nase dazwischen? Der kam ihm gerade 
recht. Natürlich war er wieder der einzige Mann hier 
unter den Frauen, die sich um diesen frisch gebügelten Herrn 
drängten, als wäre er der Kaiser von Marokko. Da stand ja 
auch seine Rosa und drückte sich um diesen Menschen herum. 
In seiner Schnapslaune schien es ihm, als machte sie gar 
verliebte Augen, wenn sie nach dem Schauspieler schielte. 
„Was hat denn das Frauenzimmer hier zu stehen und 
Maulaffen feil zu halten, die will wohl auch schon früh 
anfangen, sich von jedem aufgeputzten Hansnarren den 
Kopf verdrehen zu lassen?“ stieß er hervor und versetzte 
dabei seiner Tochter einen Schlag ins Gesicht, der schwer 
ihre Wange traf. 
Rosa schrie jämmerlich auf und brach dann in lautes 
Weinen aus, das durch ihre Verstellung noch verstärkt 
wurde. Dann lief sie die Treppe hinauf und schrie herunter: 
„Der ist wohl wieder betrunken, daß er seineWut an anderen 
auslassen will? Das paßt mir gerade, mich um nichts und 
vieder nichts schlagen zu lassen. Hungern muß man schon 
den ganzen Tag, während unten der letzte Groschen ver⸗ 
runken wird, aber Mutter soll nach Hause kommen, ich 
werde ihr meine Meinung sagen. Das können sich andere 
sefallen lassen! Wenn das nicht anders wird, lasse ich alles 
tehen und liegen und nehme die Beine in die Hände.“ 
.Durch ihr abgebrochenes Weinen klangen diese Worte 
dejammernswert für die Ohren der versammelten Frauen, 
deren Groll sich sofort gegen den Unmenschen von Vater 
zu richten begann. Der sollte sich doch lieber an seine eigene 
Nase fassen und sich aufs Ohr legen, damit er seinen 
Rausch ausschlafe!
	        
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