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Viertes Kapitel

Full text: Die Verkommenen (Public Domain)

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die einzig vorhanden gewesene hing für zwei Mark bei 
Laibs in der Gartenstraße; aber das hinderte Magda nicht, 
die übernommene Pflicht ganz und voll zu erfüllen. Um 
sechs Uhr morgens pfiffen die Fabrifkpfeifen, das war das 
erste Merkmal. Dann lief sie zwer, dreimal zur Nach⸗ 
barin, um die Zeit zu erfahren. Frenz kam denn auch 
niemals zu spät nach der Klassec. 
Und dann, wie Magda das Kind in der Wiege wartete 
und hegte! Einmal, es war gegen Ende der Woche, 
mangelte es, wie schon so oft, an Milch im Hause. Das 
Kind schrie fortwährend, ohne daß man c3 en konnte. 
Merk war nicht zu Haꝛtfc, Magde »oher ng euf sich an⸗ 
—— 
heim und, um den recie ecend etrec adlers in der 
Nähe in Anspru Ineaa Eanen, doen wvar man noch 
zu wenig bekatrut ha Tacltlen Rat. 
Unter dem Herde lahen Knehentnd Lampen, die sich an⸗ 
gehäuft hatten. Sie mach?“ cin Dundel end ging nach 
vorn zu Frau Rosalie Sirc“ einer Witwe die im linken 
Flügel des Hauses nach der Straße hinaus cin Vrodukten⸗- 
handlung betrieb, um die Dinge loseer Das gab 
wirklich ganze fünfzehn Pfennige, dafe e sie Milch 
kaufen. Sie war glücklich wie eine Sörtgte uund noch am 
Abend, als sie der Mutter von renn . Geniestreiche 
erzählte, glänzten ihre Augen vonde. 
Es war gleich nach Neu; auerlicher Vor⸗ 
fall in der Merkschen Sca c VPewohner des 
Hauses in Aufregungvoc Eitandrcher hatte seine 
täglichen Gänge unterz rer vwar noch in der 
Schule, und Magda hattccti, her Matter einen 
Gang nach der alten Wohrtag it. der Invalidenstraße 
unternommen, um dort von einer ehemuligen Nachbarin 
ein Plätteisen zu borgen. Sie hette die fünfjährige Anna 
mit dem jüngsten Kinde cacin in der Wohnnng zurückge— 
lassen. Als um fünf Uhr Franz aus der Schule heim⸗ 
ehrte, wurde ihm nicht geöffnet. Selbst auf lautes Klopfen 
bekam er keine Antwort. Der Knabe wurde von der Furcht
	        
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