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Sechzehntes Kapitel

Full text: Die Verkommenen (Public Domain)

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Zum 7 der Dämonen erloren. 
So wirbelt und treibt es umher! 
Und er sagte halblaut, wie mit sich selbst redend, den 
Blick emporgerichtet: „Wirbelt, treibt hinaus in alle Welten, 
jagt wie toll hintereinander her, pfeift ein hohes Lied, ruft 
es euch gegenseitig schallend zu, — es nützt euch nichts: 
ihr setd der Verwelkung preisgegeben, kehrt nie mehr zum 
grünenden Baum zurück. Denn eure Seele ist verdorrt, 
die euch den Halt am Stamme gab. Flüstert nur leise, o, 
ich verstehe euch. Was säuselt ihr nach den Klängen der 
Windesharfe? Ich weiß, das ist Musik, die ihr haßt, denn 
sie singt euch den Choral von der endlichen Verwesung. 
Aber wartet nur, es wird wieder Frühling über zwei 
Gräbern, die Lerchen werden wieder schwirren, die Blumen 
blühen, die Bäume werden ihr grünes Gewand anlegen, 
eure Schwestern werden sich eures Todes erfreuen, alles 
wird lachen, jubilieren, sich sonnen im neuen Festesglanz, 
nur die Nachtigall wird schluchzen und weinen um zweier 
Blätter willen, die zu früh dahingewelkt.“ 
Und nun schrie er laut: „Magda, willst du mit mir 
sterben, willst du mit mir im Varadiese sein ?“ 
„Ja, ich will.“ 
Sie küßten sich lange und heiß, als wollten sie ihre 
Seelen austauschen. 
Ein zweites Gewitter zog herauf. Dumpf grollte der 
Donner, erst schwach in weiter Ferne, dann, näherkommend 
über ihren Häupten. Sie wußten nicht, wie lange sie so 
gepilgert waren, als sie am Tegeler See standen. Der Wind 
pfiff und heulte um sie herum und erhob sich zu einem 
Sturm, der das Wasser peitschte, so daß es hohe Wellen 
warf. Schwere Wolken zogen in rasender Schnelle über 
ihre Köpfe dahin, und verfinsterten das Himmelsgewölbe, 
daß es Nacht um sie wurde, wie es Nacht in ihrem Hirn, in 
ihrem Gemüt war. Nur die Herzensflamme leuchtete und 
erwärmte sie beide, als sie fest umschlungen am trügerischen 
Ufer standen. Der Wind setzte sich in ihre Kleidung, in ihr 
Haar, neigte die Bäume und Sträucher, damit sie die Erde
	        
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