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Der Phantasie so lange wie möglich die Zügel geben, das
ist die Hauptsache. — Sie wollen wieder einen kleinen Vor⸗
schuß von drei Mark, mein lieber Doktor? Sie wissen, das
widerspricht eigentlich meinen Prinzihien, aber Sie haben
das Verdienst, heute ein Talent entdeckt zu haben, von dem
man sich viel versprechen darf. Hier, bitte, mein lieber Herr
Doktor. Merken Sie sich gefälligst, ich habe Ihnen am
Sonnabend acht Mark abzuziehen. Sie sollten bescheidener
leben, Herr Doktor.“
„Sehr eehrter Herr Rentel, meine Wirtin, die
Wäscherin —.“
„Weiß schon, weiß schon! Wenn Sie edesmal Ihre
Wirtin und Wescerin bezahlt hätten, wie Sie es vorgaben,
dann müßte. a und Wäscherin bere“ VP-Aieren sein.“
Dagobert Fisch fühlte sich beschämt. Daß er, der große
Shakespearekenner, auch immer mit solchen Kleinigkeiten
rechnen mußte!
„Hören Sie, mein lieber Doktor,“ begann Werner
Rentel wieder, „ich habe Ihnen die Mitteilung zu machen,
daß Sie einen Schüler bekommen werden. Herr Schwarz
wird Ihnen von jetzt ab bei Ihren Romanen behilflich sein.
Verstehen Sie?“
Dagobert Fisch wagte eine Einrede. „Sehr geehrter
Herr Rentenes wäre bedanrig
„Mein licher Dortor un naiß, was Sie sagen
wollen,“ el Re Doqoberts Einrede
falsch auffaßte. T 2 richt gefährdet
werden. Sic „5ber 725 Aufgabe zu
erfüllen, diesen beguccn eun in die innersten
Geheimnisse der Dich?tua aweihen und dafür zu
sorgen, daß er Routine bekorr“. Diese ist aber nur durch
eisernen Fleiß zu erlangen. Verstehen Sic? Sie werden
also mit der Sorgfalt eines aufrichtigen Lehrers darauf
achten, daß Ihr Schüler regelmäßig die ihm aufgetragene
Arbeit mit Gewissenhaftigkeit und der ganzen Liebe, die
ein Dichter zu seinen geistigen Schöpfungen haben muß,
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