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als bereits empfangenen Vorschuß von mir, verstehen Sie?
....Ihre Frau Gemahlin verpflichtet sich, wöchentlich
das Manufkript für vier Bogen zu zwei Heften abzuliefern,
verstehen Sie? Wir müssen immer mit einem Hefte voraus
sein, denn die meisten Leser können die Zeit nicht abwarten,
in der das folgende Heft kommt, und beziehen in vielen
Fällen gleich zwei Hefte... . Ihre Frau Gemahlin müßte
also eigentlich pro Woche zweihundert Mark Honorar emp⸗
fangen, verstehen Sie? Da ich nun aber eine durchaus
originale Arbeit von Ihrer Gattin erwarte, ich aber bereits
mehrmals arg enttäuscht worden bin — einmal hat mir
ein Halunke, den ich nicht nennen will, den halben Monte
Christo mit verändertem Namen unter dem Titel „Der
Millionenteufel“ angeschmiert, — so ziehe ich erstens von
diesen zweihundert Mark allwöchentlich fünfzig Mark für
die restierende Miete ab, und fünfzig Mark schreibe ich
Ihnen bis nach Beendigung des ganzen Werkes gut. Ihre
Frau Gemahlin würde also demgemäß allwöchentlich
hundert Mark Honorar beziehen. Verstehen Sie? Sollte
jedoch der Fall eintreten, daß Ihre Gattin ihren kontrakt⸗
lichen Verpflichtungen betreffs regelmäßiger Lieferung des
Manuskriptes nicht nachkommt, so verfallen diese auf ihr
Konto gut geschriebenen fünfzig Mark zu meinen Gunsten,
verstehen Sie? Das geschieht regelmäßig, sobald in der
Lieferung des Materials ein Tag Verzögerung eintritt.
Erweist sich außerdem, daß die Arbeit nicht ganz Original
ist, so tritt eine Verminderung des Gesamthonorars um
die Hälfte ein. Sind Sie autorisiert, mein lieber Herr
Doktor, auf diese Bedingungen einzugehen ?“
Das war ein Lontrakt, der eines Halsabschneiders würdig
schien, aber auf Herrn Doktor Joachim Joachimsthais
feistem Antlitz war die Entzückung deutlich bemerkbar. Ihm
schwebte im Augenblick nur der Hundertmarkschein vor,
der allsonnabendlich in die Hände seiner Selma wandern
würde. Bei alledem blieb als Fundierungssumme ein Ka⸗—
pital bestehen, das ihm am Ende vortrefflich zu statten kam.
Der Korrespondent verschiedener auswärtiger Zeitungen