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herunter und fiel auf seinen Todfeind, ohne sich Schaden
zu tun, das dritte Mal —.“
„Alles sehr schön, lieber Doktor, aber es hilft nichts,
die Spannuug muß da sein, verstehen Sie? Man nimmt
uns die letzten Hefte nicht ab und wir behalten die Prämien
auf dem Hals. Lassen Sie also im Augenblick, wo der
Henker ihm den Strick um den Hals legen will, den Galgen
zusammenbrechen und den Sohn des Grafen in ein unter⸗
irdisches Gewölbe stürzen, von dem aus ein langer Gang
nach dem Schlosse seines ihm unbekannten Vaters führt.
Verstehen Sie? So schlagen wir zwei Fliegen mit einer
Klappe. Das macht Effekt! Die Geschichte ist zwar schon
einmal im „Schloßgespenst“ vorgekommen, aber das ist
bereits vergessen. Also machen Sie das so, kurz und knapp,
aber recht spannend und aufregend, verstehen Sie ?“
Herr Dagobert verstand abermals. Er verschwand,
und der Schlüssel wurde umgedreht. Es war erstaunlich,
welche Hilfsquellen, selbst in Fällen, wo die Quelle seiner
Phantasie ganz zu versiegen drohte, der schnapsliebende
Philologe bereit hatte, um die Teilnahme seiner Leser wach
zu halten. Kein Turm war hoch genug, kein Burgvperließ
tief genug, ohne daß nicht der Held doch noch das Tages—
licht erblickt hätte. Einmal ließ er in der höchsten Verzweif—
lung, als der Henker bereits nahte, dem unschuldig Leidenden
die Gedanken kommen, sein langes Haar abzuschneiden
und daraus ein Seil zu flechten, das ihn der Erde nahe
brachte. Als sein Held dann ergriffen, ein Stockwerk tief
in einen Kerker ohne Licht und Fenster geworfen wurde,
ließ er ihn sich entsinnen, daß er seit langer Zeit eine Schach—
tel schwedischer Streichhölzer mit sich herumtrage. In der
Mauer zeigte sich dann der bekannte Stein, der sich bewegt,
und die noch bekanntere Wendeltreppe, von der niemand
eine Ahnung hatte, wurde sichtbar.
Gewöhnlich begann er seine Romane mit Einführung
des „uungen, hochgewachsenen Mannes“, der, in einen
langen Reitermantel gehüllt, an einem schaurigen Regen—
abend, an die Wände der Häuser gedrückt, durch die ent—