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der Hinrichtungsszene der Kindesmörderin in ihrer Heimat⸗ 
stadt. Knapp und kurz, verstehen Sie? Ihr Plan ist sonst 
vortrefflich, wie immer, mein lieber Herr Doktor Fisch. 
Also die Hinrichtungsszene zuerst! Womöglich die ersten 
zwei Bogen ganz damit gefüllt. Das erste Heft muß an⸗ 
ziehen, verstehen Sie? Richten Sie es so ein, daß auf der 
— 
auf sie, verdammt sie, da im letzten Augenblick, als das 
Beil des Henkers bereits über ihr schwebt, meldet sich ein 
neuer Zeuge aus dem Volke. Sie ist unschuldig; damit 
brechen Sie ab. Verstehen Sie?“ 
Herr Dagobert Fisch verstand vortrefflich. Er lächelte 
geschmeichelt, fuhr mit der langen, knöchernen Hand durch 
seine blonde Mähne, die bis auf Nacken und Schultern her— 
niederwallte, und machte dann Anstalten, mit den unsichern 
Bewegungen eines Menschen, der immer befürchtet, man 
könnte ihm im nächsten Augenblick die Tür weisen, davonzu⸗ 
tänzeln. Bevor er ging, machte er noch einen Versuch, die 
augenscheinlich vortreffliche Laune Herrn Rentels zu be— 
nutzen. „Wenn Sie vielleicht die Güte haben wollten, mir 
einen kleinen Nachschuß von zehn Mark —.“ Es kam die 
Bekräftigung dieser Bitte: „Meine Wirtin. .. Meine 
Wäscherin und Plätterin (er trug nur Papierwäsche)... 
Mein Schuhmacher —. Bitte, betrachten Sie diese Sohlen..“ 
Mit der überzeugenden Miene eines Leichenbitters 
lispelte er weiter, bis sein Konto bis zum Sonnabend be— 
lastet wurde; zum großen abermaligen Leidwesen Herrn 
Werner Rentels, der am anderen Tage vergeblich seines 
ausgezeichneten Mitarbeiters harrte. 
Dann verschwand Herr Doktor Fisch im einzigen Raume 
seiner Romanfabrik, um halbstündlich durch bescheidenes 
Klopfen an die Tür um Offnung derselben zu bitten. Seine 
dürre Gestalt bewegte sich wieder graziös mit unhörbaren 
Tritten dem Pulte seines Verlegers zu, um die beschriebenen 
Blätter pflichtschuldigst, als Beweis seiner nie ruhenden 
Tätigkeit, abzuliefern. Er arbeitete ungememin schnell, der 
große Volksschriftsteller, — man hätte behaupten können: