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Sache zu machen gedenkt. Die kleinen, geröteten, stets
krankhaft aussehenden Augen glitten auf ein paar Augen⸗
blicke Uuber Idas Gestalt, blieben einige Sekunden auf
ihrem runden, frischen Antlitz haften, um sich dann wieder
auf das Paket zu senken.
Diese Frau hatte er noch nicht bei sich gesehen. Sie
wollte einen Herrenanzug versetzen? Hm — damit nahm
eine der vielen Geschichten ihren Anfang, die er schon zur
Genüge kannte. Erst traten die Leute äußerst keck auf
und taten so, als wenn sie die Dinge gleich am anderen
Tage wieder holen würden, dann aber brachten sie, statt
einzulösen, neue Sachen hinzu, wurden immer kleinlauter
und bescheidener und waren zuletzt froh, wenn man ihnen
nur wenige Groschen bot.
Wie viele kannte er, die so stattlich und unverfallen zu
ihm gekommen waren, so reinlich und wohlgenährt aus—
sahen, wie diese Frau, bis sie nach und nach immer ab—
gezehrter und elender erschienen und eines Tages in halb
zerlumpter Kleidung wiederkehrten. Man hatte sie dann
gründlich in Händen. Vom Einlösen war keine Rede mehr,
und war der Verfalltag vorüber, dann konnte man dreist
die Sachen weiter verkaufen und schlug aus dem hinein⸗
gesteckten Kapital den Wert dreifach heraus. Vorerst aber
mußte man sich die neue Kundschaft zu erhalten suchen.
So gab man lieber etwas mehr, lockte sie dadurch zum
Wiederkommen und machte sie sich zu guten Freunden.
Oft versetzten sie dann nur Sachen, um mit dem Erlös die
besseren, früher gebrachten zu verzinsen, damit sie nicht
verfielen. So schlug man schließlich zwei Fliegen mit einer
Klappe, kam immer aufs neue zu den Zinsen und behielt
die Gegenstände doch in Händen.
Ehe Herr Moritz Isidor Laib überhaupt ein Wort ge—
sagt hatte, klang es vom Lehnstuhl her mit einer halb
gröhlenden Baßstimme, die sich inmitten dieser Überbleibsel
einstigen Familienglückes wie das Krächzen eines Raben
anhörte: „Gib nicht zu viel, Moritz, hörst du?“ Diese Worte
wiederholte Frau Serene jedesmal, sobald ihr Gatte im