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die ihr ganz besonders gefielen. Das war die vornehme Ge⸗
sellschaft, in die Serenens Liebling sich hineinzudrängen
verstanden hatte. Der eine gehörte einer altadligen Familie
an, nannte sich Egon von Rollerfelde und war der Offizier—
aspirant, dessen Bekanntschaft sich Felix zu Tante Laib
gerühmt hatte. Rollerfelde war der einzige Sohn einer
auswärts wohnenden, sehr begüterten Witwe, deren größter
Stolz er war. Der erste Eindruck, den man von ihm empfand,
war, es mit einem hübsch gewachsenen, jungen Mann zu
tun zu haben, der sich die größte Mühe gab, seinem bart—
losen Durchschnittsgesicht einen blasierten Ausdruck zu ver—
leihen. Er sprach wenig, und dann sehr laut und immer
nur in einem gewissen schnarrenden Ton, der sich anhörte, als
wollte er sich recht frühzeitig auf die dereinstigen Komman⸗
dorufe vorbereiten. Außer der sorgfältigen Pflege seiner
langen Fingernägel füllte er seine Mußestunden haupi—
sächlich damit aus, seiner militärisch gescheitelten Frisur
stets die schönste Glätte zu verleihen und das Monokel seinen
Platz in der Augenhöhle behaupten zu lasser. Im allge—
meinen war er ein harmloser, gutmütiger Mensch, dessen
Geist man nicht zu fürchten brauchte. Der andere hieß
Paul von dem Bache und war das gerade Gegenteil von
Rollerfelde: ein lebenslustiger, stets zum scherzen geneigter,
dunkellockiger Junge, dessen intelligentes Gesicht nie die
Bewegung verlor, und der schon in seinem Außeren etwas
Burschikoses zeigte. Er war ein Landsmann Egons, be⸗
suchte die Hochschule für Landwirtschaft und durfte sich eben—
falls des Besitzes wohlhabender Eltern erfreuen. Die leidige
Gewohnheit, welche junge Leute öfter in ein und derselben
Kneipe zusammenführt, hatte eine Annäherung zwischen
Rosenstiel und den beiden Freunden zu Wege gebracht. Es
lag etwas in dem Wesen Felixens, dos mit der Zeit den
unangenehmen Eindruck seiner Erscheinung verwischte. Er
trat wie ein Gentleman auf und suchte in allen Bewegungen,
in seiner ganzen Sprechweise, mit vorzüglicher Mache sich
den Anschein zu geben, als hätte man es mit dem Sohne
eines jüdischen Geldaristokraten zu tun, der das lebbafte