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und vierten blieb sie stehen und äffte das Gebaren der
vornehmen Frauen nach, die rechts und links blicken, um
den gesuchten Gegenstand zu beschauen. Dabei fielen ihr
mancherlei Wünsche ein, nach deren Befriedigung sie nun
zu dürsten begann. Es fehlten ihr plötzlich Armbänder,
eine hübsche Brosche, und schließlich Uhr und Kette. Diese
Gegenstände, die sie immer wieder betrachtete, brachte sie
in Gedanken sofort in Verbindung mit Rosenstiel. Sie
mußte dann auch wieder an Mutter Knabe denken, die zu
ihr gesagt hatte, daß die Männer dazu da seien, um sie an
der Nase herumzuziehen.
Im Grunde genommen war dieser Schafskopf ja auch
dazu verpflichtet, ihr keinen Wunsch zu versagen. Der wußte
bereits, was er an ihr hatte! Von den zwanzig Talern,
die man ihr gab, konnte sie nicht existieren. Man hatte sie
einfach darauf aufmerksam gemacht, daß sie um sechs Uhr
nachmittags bereits frei habe, und ihr zu verstehen gegeben,
daß sie die übrige Zeit mit irgend einem anderen Verdienst
ausfüllen könne. Einer der Chefs hatte sie denn auch gleich
mit ganz verliebten Blicken betrachtet und die zweideutige
Bemerkung gemacht, wenn sie seine „Zufriedenheit“ erringe,
würde man ihr auch bald gern eine Zulage gewähren. —
Alle acht Tage pflegte Felix mit seiner Geliebten nach
hier unten einen Abstecher zu machen, weil das Lokal in
der Nähe der Wohnung Rosas lag. Als er sie zum ersten⸗
mal aufgefordert hatte, eine Kneipe zu betreten, in der nur
Herren verkehrten, hatte sie sich erst dagegen gesträubt; sie
hatte denn doch gelernt, daß sich das eigentlich in ihrer
jetzigen Stellung für sie nicht mehr schicke. Sie wollte nun
mit Gewalt recht vornehm erscheinen, wenigstens äußerlich,
wenn auch ihr sittliches Niveau immer dasselbe blieb. Aber
Zureden hatte geholfen. Und als sie dann beim Durch—
rauschen der Raͤume bemerkte, wie man sie mit langen
Blicken betrachtete und kleine schmeichelhafte Bemerkungen
an ihre Erscheinung knüpfte, hate sie sich ordentlich stolz
gefühlt, denn ihre Euelkeit war befriedigt. Den ersten Abend
gleich lernte sie in demHinterzimmer ein paarHerren kennen,