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dacht ist, sich auch einer besseren Sprechweise befleißigte,
zeigte sie sich als ein ganz niedliches Kind, das nach Felixens
Ansicht noch gute Karriere machen konnte. Er hatte denn
auch die Zeit, in welcher Herr und Frau Joachimsthal ab⸗
wesend waren, weidlich ausgenutzt, um seine Herzensge—
fühle für die alte Bekannte an den Tag zu legen. Und
Rosa hatte sich das gern gefallen lassen, kamen die Liebens—
würdigkeiten doch von einem Herrn, der ihr mancherlei
kleine Geschenke brachte. Im Innern freilich konnie sie
sich keinen häßlicheren Menschen als diesen Neffen ihrer
Herrschaft denken, und mehr als einmal machte sie sich beim
Ausklopfen der Teppiche auf dem Hof zu irgend einer
Kollegin über den „Mauschel“ lustig, der immer so „frech“
und „zudringlich“ zu ihr sei. Aber sie war nicht umsonst
frühzeitig bei Mutter Knabe in die Schule gegangen. Der
Alten Weisheitsregel: „Es kann auch einer vom Stamme
Nimm sein, wenn er nur Geld hat,“ war bei ihr zu einer
Art Glaubensbekenntnis geworden, dem einzigen allerdings.
dem sie jemals angehangen hatte.
Als Rosa daher eines Tages Rosenstiel nur zu deut⸗
lich zu verstehen gab, daß es ihr nicht mehr passe, dem dicken
Joachim und seiner schönen Selma die Schleppe undStiefel
nachzutragen, sondern sie am liebsten irgendwo als Probier—⸗
mamsell ihr Heil in Berlin versuchen möchte, hatte er so—
gleich diesen Gedanken entzückend gefunden. O, man
brauchte nur einen Blick auf die Gestalt zu werfen, auf
dieses echte Berliner Mädchen, das in seinem Mutterwitz
schon einen Schatz besaß, der sie überall selbständig machte,
um sich nicht sofort jener Annoncen in den Zeitungen:
„Damen mit guter Figur werden unter günstigen Be—
dingungen in dem und dem Damen⸗Konfektionsgeschäft zu
engagieren gesucht,“ erinnern zu müssen. Und so verschaffte
denn Felix „seiner“ Rosa eine Stellung in dem berühmten
Frauenheimerschen Konfektionsgeschäft. Sie mußte aller—
dings bei ihrer ersten Vorstellung sofort eine elegante,
schwarze Robe haben, aber dafür sorgte schon Serenens
Neffe. Fast weinerlich langte er eines Abends per Droschke