1581 —
Worn iane Dane wennes gr Frau⸗
lein Dorchen, schreibe ich e i⸗ vF ab.
dann können Sie es morgens ——
Dorchen war damit einverstander. Sieh noch eine
Beile sitzen und murmeltes mehr ·Aalich hin:
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n morgens die Hühne ed F
Oskg hegann das G edichl zum zweiten Male zu durch⸗
lesen. Noch hatturer nur dunkle Vorstellungen von der
Kunstform und derm Gesetze der Schönheitz um oe mehr
empfand er alles gewaltig Große und Hinreißende in dem,
wag er einmal gelesen und gehört hatte. Dieses Gedicht
zgab ihm gleichsam neue Anregung zum selbständigen
Schaffen, malte ihm andere Gedanken vor sein geistiges
Auge. 7*
Magda mußte jetzt gehen, um nach ihrer Mutlter zu
sehen. Einen Augenblick schwankte sie, ob sie hier nicht
elivas von dem Anerbieten ver Frau Knabe erzählen sollen
Sie hatte noch nie in ihrem Leben gelogen- und doch hätte
sie zu einer großen Lüge greifen müssen, wenn sie auf dem
Plan des schielenden Weibes im Keller eingegangen wäre.
Noch war ihr Gemüt und' ihre Seele rein. Vater und
Mutter waren stets bedacht gewesen, das Gefuhl der Wahr⸗
heit frühzeitig in ihren Kindern zu erwecken. Und selbst
jehzt, im tiefsten Elend, war Idas Bestreben noch immer
das alte; aus den Kindern gute und brave Menschen zu
machen. ιννσ
Als Magda, schon die Türklinke in der Hand, noch
Waernd stehen blieb, sagte Frau Schwarz: Hör! mal⸗
Magda, wir haben davon gesprochen, — deine Mutter
kaun noch sehr lange liegen.“ Wäre es nicht besser, wenk
du an einen Verdienst dächtest, und wären es auch muc
ein paar Groschen den Tag ? Du bist geschictt mit demen
Soden du solitest nach irgend einer Blumenfabrit gehern
Fraͤulein Dotchen meint, daß du nach zwei Monaten go⸗
wiß schon einen kleinen Lohn bekommen würdest, sie keuru