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Siebentes Kapitel

Full text: Die Verkommenen (Public Domain)

1581 — 
Worn iane Dane wennes gr Frau⸗ 
lein Dorchen, schreibe ich e i⸗ vF ab. 
dann können Sie es morgens —— 
Dorchen war damit einverstander. Sieh noch eine 
Beile sitzen und murmeltes mehr ·Aalich hin: 
ι ä 
— 
n morgens die Hühne ed F 
Oskg hegann das G edichl zum zweiten Male zu durch⸗ 
lesen. Noch hatturer nur dunkle Vorstellungen von der 
Kunstform und derm Gesetze der Schönheitz um oe mehr 
empfand er alles gewaltig Große und Hinreißende in dem, 
wag er einmal gelesen und gehört hatte. Dieses Gedicht 
zgab ihm gleichsam neue Anregung zum selbständigen 
Schaffen, malte ihm andere Gedanken vor sein geistiges 
Auge. 7* 
Magda mußte jetzt gehen, um nach ihrer Mutlter zu 
sehen. Einen Augenblick schwankte sie, ob sie hier nicht 
elivas von dem Anerbieten ver Frau Knabe erzählen sollen 
Sie hatte noch nie in ihrem Leben gelogen- und doch hätte 
sie zu einer großen Lüge greifen müssen, wenn sie auf dem 
Plan des schielenden Weibes im Keller eingegangen wäre. 
Noch war ihr Gemüt und' ihre Seele rein. Vater und 
Mutter waren stets bedacht gewesen, das Gefuhl der Wahr⸗ 
heit frühzeitig in ihren Kindern zu erwecken. Und selbst 
jehzt, im tiefsten Elend, war Idas Bestreben noch immer 
das alte; aus den Kindern gute und brave Menschen zu 
machen. ιννσ 
Als Magda, schon die Türklinke in der Hand, noch 
Waernd stehen blieb, sagte Frau Schwarz: Hör! mal⸗ 
Magda, wir haben davon gesprochen, — deine Mutter 
kaun noch sehr lange liegen.“ Wäre es nicht besser, wenk 
du an einen Verdienst dächtest, und wären es auch muc 
ein paar Groschen den Tag ? Du bist geschictt mit demen 
Soden du solitest nach irgend einer Blumenfabrit gehern 
Fraͤulein Dotchen meint, daß du nach zwei Monaten go⸗ 
wiß schon einen kleinen Lohn bekommen würdest, sie keuru
	        
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