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Siebentes Kapitel

Full text: Die Verkommenen (Public Domain)

156 — 
Es gleicht ja dem meinen so sehr 
Durch des Hungers verzehrende Wut! onsst 
Ach, Gott daß Brot so viel teurer ist, 
Als Lebens Mark und Blut! 
Näh'n, näh'n, näh'n, dpe pnꝑe 
Beim Morgen⸗ und Abendrot! xrn 
Und was ist der Lohn? Ein Bett von Stroh, 
Eine trockene Rinde Brot: 7 6 
Ein morscher Tisch, ein zerbrochener Stuhl 
Und die kalte steinerne Flur, 
Und dort an der Wand, wo die Lampe brennt, 
Als Schmuck mein Schatten nur! * 
Näh'n, näh'n, näh'n, 
Von Stunde zu Stunde hin, 
Näh'n, näh'n, näh'n, g 
Wie eine Verbrecherin. * 
Band und Zwickel und Saum, —R 
Saum und Zwickel und Band! 7 
Bis das Herz schier bricht und der Geist mir erlahmt. 
Und die müde, zitternde Hand. 
Näh'n, näh'n, näh'n, 
In dunkler Dezembernacht; 
Näh'n, näh'n und näh'n, 
Wenn sonnig der Frühling lacht; 
Wenn um den Giebel im Hof 
Die lustige Schwalbe schwebt, 
Als wollfe sie recht zu ineiner 
Mir zeigen, wie frei sie lebt. 6 
— 
Qual Wid ww 
Ach, könnt“ ich ein einziges Maln 
Im blühenden Tale gehm, A gꝑ 
nd des Himmels herrliches Blau nin 
und die duftigen Blumen seh'n ¶ 
Ein Viertelstündchen nur de ic 
So fühlen, wie ich gefühlt, äeee e e 
Eh' ich des Mangels Jammer gekant, 
Der Mark und Bein dunchwühne ith 
Ein Viertelstündchen nur,nog 
Von irdischer Pein befreit bod 
Ach Liebe Und goffrung vergoß 
Mir bleibt nur Zeirzum Leite
	        
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