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Fünftes Kapitel

Full text: Die Verkommenen (Public Domain)

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noch immer zaghaft schien, mit sich ziehend, sagte er stam— 
melnd vor Trunkenheit: „Sei kein Narr, alter Junge, wer 
von uns wird dir was nachreden! Du solltest uns doch 
besser kennen.“ Dann schrie er: „Heda, Kinder, kennt ihr 
den noch? Da ist er wieder. Aber er schämt sich, der brave 
Kerl, der immer die Ehrlichkeit selber war !“ 
„Hollah, Merk — wahrhaftig, Merk ist's! Das ist 
recht, daß du zuerst deine Bekannten begrüßt!“ 
Man erhob sich und stürmte auf ihn ein, um ihm die 
Hand entgegenzustrecken. 
Papa Zipfel war vor den Ladentisch getreten und 
raunte den anderen zu: „Es ist besser, wir halten ihn vor⸗ 
läufig hier fest und sagen ihm nichts von dem, was da oben 
vorgeht. Das könnte die übelsten Folgen haben, wenn 
— 
glücklich vorüber ist, ist die Freude um so größer.“ 
Man nickte verständnisvoll, und Herr Theodor Düster⸗ 
gang gab zurück: „Das wäre allerdings ein eqsus malus, der 
als ein Exemplum für die Tolgen eines Nporbereiteten 
Wiedersehens gelten könne ßte cUag aufbieten — 
aber verlassen Sie sich auf mi mein lieber Herr Zipfel. 
Als ich noch am Kreisgericht Londeberg war, erlebte 
ich einen ganz ancogen Fall, vertehen Sie, obendrein 
in meiner eien Wollen Siꝛ tir noch ein neues 
Gläschen⸗ das fünsto, 
Got! tet iner ViertelLunde fünf Große?“ 
meinte Zapper genonmnt Tappelius, zu seinem Nachbar, 
Thomas Fritze. „Na, der Linksanwalt kann so bleiben!“ 
Man hatte dann wieder Platz genommen. Merk saß 
in der äußersten Ecke des Gewölbes, geradeüber von Lud⸗ 
wig Jakob. Aller Augen waren auf ihn gerichtet, als er⸗ 
wartete man, daß er nun seine Erlebnisse im Gefängnis 
zum besten geben würde. Zipfel hatte ein Glas Schnaps 
vor ihn hingestellt, das er aber zurückschob. Es fiel ihm 
plötzlich ein, daß er seiner Frau geschworen hatte, nie mehr 
Spirituosen über seine Lippen zu bringen. 
Die anderen hatten ihre Gläser erhoben, um mit ihhm
	        
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