den Geschmack und an den Verstand gleich
hohe Anforderungen stellte.“
Er wußte, daß man in diesem Hause auch
über das Essen reden durfte, wußte, daß es so-
gar erwünscht war, als Frau Traute ihm die
Hand reichte und sagte:
„Beweisen Sie durch häufiges Kommen, daß
Sie nicht nur galant, sondern auch aufrichtig
sind.“
„Ich danke Ihnen“, und er küßte ihr die
Hand.
„Fällt es auf, wenn ich gehe?“ fragte er
Adolf.
„Allerdings, ganz ausgeschlossen.“
„Wieso?“
„Ich gehe auch,“ sagte Krohn; „ich muß
noch zu Gottheins, da ist der zweite Sohn
Reserve-Offizier geworden, und da er seitdem
keinen Zivilisten mehr sehen kann, ohne daß
ihm übel wird, so feiern sie das Ereignis durch
ein Kostümfest.“
„Sehr gut!“ sagte Adolf. „Als was kommen
Sie?“
„Als Goy, da bin ich sicher, der einzige zu
sein. Bajazzos und ähnliches Zeugs findet man
zu Dutzenden.“‘“
Helldorf, der ungeduldig war, nahm ihn unter
den Arm. „Kommen Sie, wir müssen dem Haus-
herrn noch die Hand geben.“
„Sie wollen schon gehen?“ fragte der, als sie
sich verabschiedeten.
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