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I. Teil V.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

zehn Jahren, das ohne Selbstheuchelei und 
ohne ein falsches Gefühl mit einer wunderbaren 
Klarheit und Sicherheit seinen Weg suchte, 
dabei seine große Leidenschaft kannte und 
wußte, welche Gefahren ihr durch sie drohten. 
Zwingend und unerbittlich gab sie sich mit 
einer selbst bei erfahrenen Frauen seltenen 
Schärfe über jedes Erlebnis, über den ge- 
ringsten Vorgang in ihrem Leben und seine 
Wirkung Rechenschaft; kämpfte fortgesetzt 
gegen die Einflüsse der Mutter, unter denen sie 
litt, und denen sie mehr als einmal zu unter- 
liegen glaubte. Aber immer von neuem erwies 
sich ihr Wille zum Leben zu stark, als daß die 
Furcht vor dem schließlichen Unterliegen sie 
zum äußersten getrieben hätte. Sie war ent- 
schlossen, zu leben. Wie, war die Frage, 
auf die sie unter Helldorfs Leitung nunmehr 
selbst die Antwort finden sollte. 
„Wissen Sie auch, daß die Lösung für 
manche für den ersten Blick unverständliche 
Handlungen auf die Liebe zurückzuführen ist?“ 
fragte Helldorf. 
„Ja, denn ich glaube, daß, wer sich gegen 
die Liebe nicht schützen, auch seine Grund- 
sätze nicht bewahren kann.“ 
„Und doch können Sie die Liebe nicht aus- 
schalten. wenn Sie das Glück suchen.‘ 
„So dürfte man also keine Grundsätze 
haben ?“% 
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