„Ich habe mich auf irgendeinem Wohltätig-
keitsrummel vorstellen lassen,‘“ und blinzelnd
fügte er hinzu: „man ißt vorzüglich in diesem
Hause.‘
Helldorf, dem die Nachbarschaft für seine
Zwecke durchaus zu interessiert war, schüttelte
ungläubig den Kopf, worauf sich Schück zu
ihm herüberbeugte und mit Betonung hinzu-
fügte:
„Und billiger.“
Aber Helldorf ließ nicht locker. Auch diese
Antwort — zwar war sie blamabel genug —
genügte ihm nicht. Er mußte diesen Menschen
auf alle Fälle für sich haben.
„Ihr Stammtisch bei Dressel besteht also
nicht mehr?“ fragte er ihn und tat erstaunt.
„Gewiß, unverändert. Woraus schließen Sie ?“
„Nun, weil nach dem Hellmannschen Statut
wer ausbleibt, noch ein Pfund extra in die
Kasse zahlen muß.“
„Allerdings!“ gab Schück klein bei.
„Dann haben Sie ein kurioses Sparsystem,
oder wie hoffen Sie, den Ausfall hier wieder
einzubringen? Vielleicht kann ich dabei nütz-
lich sein ?“
Schück tat etwas ungehalten und sagte: „Sie
nehmen also an, daß ich einen geschäftlichen
Zweck mit meinem gesellschaftlichen Verkehr
verbinde ?*
„Hier, ja; ich nehme es an und Sie be-
stätigen es mir“, und leise fügte er hinzu: „ich
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