und Fritzchen Krohn rechnete in diesem
Augenblick bestimmt auf eine Entladung. Auch
Frau Deutz schien ähnliches zu befürchten,
denn sie fiel ihm, als er eben reden wollte,
ins Wort, was durchaus nicht die Gewohnheit
dieser vollendeten Dame war.
„Ihre Auffassung ist ja durchaus berechtigt,
aber gerade in Fragen der Wohltätigkeit darf
man schon ...“
Helldorf hatte längst auf diese Wendung ge-
wartet.
» «.. Mit der Eitelkeit gesellschaftlicher
Streber Geschäfte machen,“ beendete er den
Satz, „und ihnen vortäuschen, sie gehörten nun,
wenn auch nur auf Stunden, zur Gesellschaft
der fürstlichen Veranstalter. Gewiß; denn
würden Sie statt auf die Eitelkeit etwa an das
Mitleid appellieren, — — es wäre mindestens
naiv und Sie bekämen keinen Pfennig.“
„Und die Ärmsten müßten verhungern“, sagte
Hilde, „ohne daß sich auch nur ein Finger von
all den Händen rühren würde, die sich hier
geradezu darum reißen, mitzutun.“
Sie war in großer Erregung und hatte das Ge-
fühl, daß dieser Mann, der es hier wagte, die
Wahrheit zu sagen, in die Höhe wuchs, weit
über all die andern hinaus, so daß er für keinen
mehr erreichbar war. Sie sah, wie die andern
erst verlegen, dann hilflos in sich zusammen-
krochen und klein und winzig wurden. Sie be-
wunderte ihn, und ihr war’s, als sei sie die
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