intensiver als bei Helldorfs Eintritt. Der Diener
hatte Frau Konsul Deutz gemeldet.
Und Familie Deutz erschien, mußte er-
scheinen, denn nach dreimaliger Absage hatte
Frau Traute sie selbst den Tag bestimmen
lassen — und da gab’s kein Entrinnen mehr.
Frau Traute hatte sie diesmal sicher.
Sie wußte, daß sie ihren Gästen mit dieser
weltgewandten Dame und ihren langweiligen,
sich langweilenden drei Töchtern, die sich alle
Mühe gaben, adlig zu erscheinen, eine weit
wertvollere Attraktion brachte, als wenn sie
ihnen Oskar Fried am Flügel oder die Destinn
vorsetzte. Und billiger war es auch.
„Was haben’s mit dieser Frau?“ fragte ein
Münchener Künstler, der an Helldorf und
Krohn herangetreten und dem alles das sehr
unbehaglich und unverständlich war.
Krohn tat sehr geheimnisvoll. „Ja, sehen Sie,
das sind Dinge, von denen Sie als harmloser
Münchener keine Ahnung haben.“
„Wieso net?“
„Oder haben Sie vielleicht ’nen Kaiser? Nicht
einmal ’nen richtig gehenden König haben S’,
Sü Philister.“
„Sie wollen mich frotzeln“, sagte der
Münchner. „Dös is doch net die Kaiserin!“
„Persönlich nicht, aber beinahe!“
„Woas?“ fragte er mit einem nicht eben
schlauen Gesicht, „beinoah’ ?“
„Ja, denken Sie,“ — und er gab sich Mühe,
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