der auf den 16. Geburtstag wartet?“ Und blin-
zelnd fügte er hinzu: „Strafbares Alter!“
Helldorf war’s, als versetzte ihm jemand eine
Ohrfeige. „Wer hat zu warten? Und wen küm-
mert das Alter?“
„Jeden, der sich für das Mädchen interes-
siert,“ erwiderte Krohn, „und mir scheint fast,
als hätte jeder dasselbe Recht, sich für das
Mädchen zu interessieren und auf es zu warten,
wie Sie.“
„Mag sein. Wie aber, wenn das Mädchen
sich für jemanden so interessiert, daß es nicht
warten will? Was dann?“
„So bleibt es doch immer noch strafbar. —
Im übrigen“, und er machte eine kurze Ver-
beugung, „ich für meine Person bin völlig un-
interessiert. Wenn Sie wirklich die Absicht
haben,“ — er war jetzt ganz ernst, fast feierlich
geworden, — „so treiben Sie kein Spiel mit ihr.
Mir scheint sie eine von den wenigen zu sein,
die da innen so ’was wie eine Seele haben, die
nach innen leben und bei Enttäuschungen, an
denen das Herz teilnimmt, zusammenklappen —
einmal im Leben, aber dann für immer.“
Helldorf fehlte das Verständnis für solche
Betrachtung. Für ihn gab es diese feinen Unter-
schiede nicht.
„Ach wat, so'n Mädel liebt eben oder lebt
nich, und sehnt sich danach, ’was kennen zu
lernen. ’Was anderes gibt's nich. Sie nehmen
das alles immer viel zu ernst und wichtig. An
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