ihrer Mutter umherkroch, deren Meinung stets
die seine war, und, ohne auch nur nach der
Ursache zu forschen, sie beschimpfte und miß-
handelte, sobald die Mutter ihr zürnte; mit
Zärtlichkeiten aber, die sie fast noch wider-
wärtiger als seine Züchtigungen empfand, sie
überschüttete, sobald sie Mamas „Goldfasan“
war.
Als Helldorf den kleinen Krohn begrüßte,
meinte er: „Schon notiert, trotzdem nicht kon-
kurrenzberechtigt.“
„Wieso nicht?“ fragte Helldorf, „und wie
kommt’s dann, daß Sie hier verkehren, wenn Sie
die Leute nicht zur Gesellschaft rechnen? Im
übrigen, ich denke nicht dran!“
„So war’s nicht gemeint; Gesellschaft sind
sie natürlich nicht, wenigstens nicht im engeren
Sinne, und soweit überhaupt jemand Millionen
besitzen kann, ohne doch zur eigentlichen Ge-
sellschaft zu zählen. Für Ihre Wette reicht’s
aber aus, — der Haken liegt tiefer.“
„Und wo?“
„Noch tiefer!“ erwiderte Krohn und grinste
so eigen, daß Helldorf unwillkürlich mitlachte
und fragte:
„Also ’ne Schweinerei — Sie sehen so ver-
gnügt aus.“ Und er selbst war in diesem Augen-
blick sehr zufrieden, denn er glaubte nun, daß
Krohn die Alte meinte und auf Hilde keinen
Verdacht schöpfte.
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