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I. Teil V.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

Hilde errötete leicht, gab sich dabei aber 
völlig natürlich, freute sich, daß sie gefiel, und 
bemühte sich auch nicht, ihre Freude zu ver- 
bergen. 
„Sie sind ebenso schnell wie höflich in Ihrem 
Urteil“ 
„Und bin bekannt für unhöflich, da ich ehr- 
lich bin. Gewiß, ich kenne Sie nicht, aber ich 
sehe hier etwas, Sie müssen schon verzeihen, 
was man nicht alle Tage sieht. Etwas ganz 
Außerordentliches, Seltsames; so selten, daß 
es in keins der vielen Musterkästchen paßt, in 
denen ich die Bilder mir wertvoller Frauen 
„ufbewahre.“ 
„Wohl aber kaum wertvoll genug, um dafür 
in Ihrem weiten Herzen einen neuen Raum zu 
schaffen.“ 
„Man kann auch ausrangieren, mein verehr- 
tes Fräulein“, jetzt erst gab er ihre Hand frei. 
„Also sicher fühlt man sich nicht bei Ihnen?“ 
„Das wäre langweilig für beide Teile.“ 
Frau Traute trat nun an Helldorf heran und 
stellte ihn ihrem Manne vor. Zwar störte sie 
nicht gern die beiden, wünschte aber doch, 
Helldorf mit den andern Gästen bekannt zu 
machen. 
Behr machte einige ungeschickte Bemer- 
kungen, die Frau Traute, so gut es eben ging, 
parierte. Das war nicht leicht; denn Helldorf 
gab sich keine Mühe, so leicht es ihm gefallen 
wäre, zu überhören oder durch ein paar pas- 
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