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I. Teil IV.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

„Hier,“ sie reichte ihm das Chignon, „und 
Sie müssen. auch noch zu meiner Tochter.“ 
Lincke war zufrieden, das Richtige getroffen 
zu haben. Der Brief war hinreichend devot, 
fand er. Ebenso könnte er von jemandem ge- 
schrieben sein, der Geld braucht, und dann hätte 
Frau Behr erwartet, daß man ihn „unverschämt“ 
fand und „aufdringlich“. Seine Antwort, eine 
Verlobung, wäre in diesem Falle eine arge Ent- 
gleisung gewesen. Sein Mut also wuchs, und 
er wollte mehr hören. 
„Gewiß ein sehr feiner und reicher Herr, 
der Herr Burg?“ 
„Schafskopf!“ erhielt er zur Antwort; „was 
geht der mich an? Gewiß ist auch er ein Gentle- 
man. Aber hier handelt es sich um Helldorf. 
Wissen Sie wirklich nicht, wer Helldorf ist? 
Was Morgan und Rockefeller in Amerika, das 
ist in Deutschland August Helldorf.‘“ 
Lincke riß sein Maul weit auf. Er hatte den 
Namen noch nie gehört und glaubte doch alle 
Berliner Familien von drei Millionen aufwärts 
zu kennen. 
„Ach der —“ er wiederholte mit Nachdruck 
den Namen, als ob er ihm geläufig wäre, — 
„Helldorf — natürlich.“ 
Hilde trat ins Zimmer. Sie war bis auf die 
Frisur fertig angezogen. Lincke stutzte, als er 
sie sah. 
„Gott, Fräulein Hilde, sehen Sie hübsch 
aus“, sagte er, ohne daß er es wollte. , Man
	        
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