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I. Teil IV.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

dieser Bitte berechtigen, so wird doch allein 
sein Name genügen, um ihm Ihr mit Recht als 
gastlich gepriesenes Haus zu öffnen. Es ist 
August Helldorf aus Düsseldorf. 
Ich habe meinem Freunde zu oft von den 
unvergleichlichen Reizen Ihrer Jours ge- 
sprochen, als daß sein Wunsch, sie kennen zu 
lernen, nicht natürlich wäre. 
Herr Helldorf bittet mich, Ihnen und Ihrem 
Herrn Gemahl seine respektvollen Grüße zu 
übermitteln, ich selbst küsse Ihnen, sehr ver- 
ehrte, gnädige Frau, die Hand als 
Ihr ganz ergebener 
Adolf Burg. 
Lincke stand etwas hilflos, den Brief in der 
linken, die noch heiße Brennschere in der 
rechten Hand, da. Er fühlte, daß er etwas sagen 
müsse. Etwas, was man erwartete, worüber 
man sich freute. 
Taktlos durfte er hier sein, das wußte er, 
wenn es nur schmeichelte. Er kam seit zwanzig 
Jahren in die besten Häuser und besaß — denn 
er war diskret, obschon er Friseur war — das 
vollkommene Vertrauen aller Frauen, die er 
bediente. 
„Eine Verlobung?“ fragte er schüchtern. 
„Pst! pst!“ und sie klopfte dreimal auf den 
Boden des Tisches. „Vielleicht! — Noch nicht! 
Aber es kann werden.“ Und sie winkte ihm mit 
einer kurzen Bewegung des Kopfes. 
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