Path:
II. Teil VII.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

für dich litt!“ rief sie dem Abbe zu, griff da- 
nach und trug das zitternde Kind, nach dessen 
Blut die Menge lechzte, ehe das Messer nieder- 
glitt, mit sich fort. Nacht für Nacht träumte 
sie jetzt von solchen Dingen; und jedesmal, 
wenn sie erwachte, schirmten ihre weißen 
Hände mit einem Lächeln, das stolz und glück- 
lich war, die Stelle, an der ihr Leben sich er- 
neuern sollte. 
Krohn ließ es in Paris keine Ruhe. Er schrieb 
ihr, daß er dem Kinde seinen Namen geben und 
Hilde heiraten wollte. Sie brauchten deshalb 
nicht miteinander zu leben. Alles könnte 
bleiben, wie es ist. 
Aber Hilde erwiderte: Der Weg zum Herzen 
Gottes führe nicht durch das Standesamts- 
register, sondern sei die Liebe, und so hoffe 
sie, daß Gott dem Kinde, das ihm gehöre, auch 
ein gütiger Vater sein werde. 
Es war an einem Spätnachmittag, da Hilde 
Mutter wurde. Die Geburt war sehr schwierig 
und erforderte ärztlichen Eingriff. Da Hilde 
auch am nächsten Tage noch unter großer 
Schwäche, der Folge starken Blutverlustes, 
litt, und weder aufstehen noch viel sprechen 
konnte, so hielt es Dupuy für nützlich, daß 
der Bischof seinen Besuch um einige Tage 
hinausschob. Sie hatte alle Schmerzen mit 
engelhafter Geduld ertragen, hatte sich ge- 
E40
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.