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II. Teil VII.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

Aber trotz dieser Selbstquälereien blieben die 
mystischen Vorstellungen bestehen. Ja, sie 
nahmen zu. Dazu kam, daß in den Träumen 
die Erinnerungen an die schwarze Messe 
wiederkehrten. Selten zwar, und dann ohne 
Kämpfe und Leidenschaft. Und was das we- 
sentliche war: weder sie noch der Priester 
nahmen jetzt mehr an diesen Vorgängen teil, 
und die Bilder, die sie damals bis zum Abend 
mit sich herumtrug, die schwer auf sie drückten, 
schwanden aus ihrem Gedächtnisse, sobald sie 
erwachte, und sie kehrten auch den Tag über 
nicht wieder. 
Sie quälte sich jetzt viel mit körperlichen Be- 
schwerden. Das lenkte von anderem ab und 
beruhigte die Ärzte. Jedenfalls mehr, als es sie 
besorgte, bis sie eines Tages erkannten, daß sie 
Mutter wurde. Keiner wagte es ihr zu sagen, 
Krohn war dem Wahnsinn nahe. Er ließ sich 
tagelang, nicht sehen. Und so sehr er sich 
mühte, er fand keine Erklärung und glaubte 
an ein Verschulden Hildes, zum mindesten an 
eine Unaufrichtigkeit,. Dennoch ließ es ihm 
keine Ruhe, und er fuhr zum Bischof. 
Der erkannte sofort den Zusammenhang. 
Krohn sah in seiner Bestürzung, daß er um 
Hilde besorgt wie ein Vater war, nur gütiger. 
Denn kein böses Wort kam über seine Lippen. 
„Sie fragen mich, was man ihr sagen soll? 
Wollen Sie es ihr etwa zitternd und schonend 
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