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II. Teil II.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

müsse. Erst am Tage nach dem Fest, für das 
man einen wohltätigen Vorwand schon finden 
werde, dürfe man, aber auch dann natürlich 
überall nur diskret, den wahren Grund der Ver- 
anstaltung; erfahren. 
Diesen Vorschlägen des kleinen Krohn 
stimmte man begeistert zu. — Assessor Krohn, 
aus Berlins reichster Verlegerfamilie, hielt sich 
von allem gesellschaftlichen Trubel fern. Er 
besaß keinen Ehrgeiz, nach außen hervorzu- 
treten, der es ihm erschwert hätte, ein Leben 
nach seinem Geschmack zu führen. Als stillem 
Beobachter bereitete ihm die Berliner Gesell- 
schaft Zerstreuung ohnegleichen, und für seine 
Liebe zum Humor erschloß sich in ihr ein 
dankbares Feld regster Betätigung. Dabei besaß 
er auch Geist und Geschmack genug, um Stil 
und einen tieferen Sinn — und gibt’s einen tie- 
feren Sinn als den Humor? — in sein Leben 
zu bringen. kW! ‘' 
„Ich habe noch eine andere Idee“, sagte er 
mit dem durchtriebensten Gesicht, durch die 
günstige Aufnahme seines ersten Vorschlags 
animiert. „Niemand darf bis zum 17. Dezember 
wissen, wer die Dame ist. Nur dabei muß sie 
sein. Nach dem Fest versammeln wir uns im 
Klub. Ich eröffne einen Wettmarkt, und jeder 
wettet auf die Dame, die er für die große Un- 
bekannte hält. Bevor Helldorf aber den Namen 
nennt, muß jeder seine Wahl begründen. Auf 
diese Weise werden wir viel interessante De- 
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