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II. Teil VI.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

zu glauben., Was ihn beunruhigte war die In- 
nerlichkeit und Abstraktion, mit der sie, ohne 
ein Wort zu sprechen oder auch nur auf ihn 
zu achten, allen Vorgängen gefolgt war. Ihm 
war, als hätten sich in den zwei Stunden die 
Lider ihrer Augen nicht ein einziges Mal ge- 
senkt. Als geriete der ganze Körper mit einer 
Kraft, die stark nach innen wuchs und Nerven 
wie Glieder maßlos spannte, in Starrheit und 
Verzückung. In eine Statue schien sie ihm 
verwandelt, der kein asketischer Götze an Aus- 
druck und Schönheit gleichkam. Ja! an die 
Fakire mußte er denken. Und ihm fehlte der 
Mut, sie anzureden, so sehr fürchtete er, sie 
zu erschrecken. 
Also kam der Bischof auf die Galerie. 
„Sie müssen mit uns in die Kapelle, Frau 
Hilde“, sagte er, nahm ihre Hand und lächelte 
gütig. 
Hilde brachte kein Wort heraus. Sie sah ihn 
an und schien sehr glücklich. 
„Wollen Sie nicht?“ fragte er sie. 
Sie antwortete nicht; aber sie bewegte den 
Kopf langsam und das bedeutete: nein. Als 
er sie fragte, ob sie ihm den Grund nicht 
nennen wolle, da wiederholte sie die Bewegung 
und sprach noch immer nicht. 
„Sie werden doch jetzt nicht von uns gehen ?“ 
fragte er sie. 
„Doch“, erwiderte sie durch‘ ein 
Nicken. 
leichtes 
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