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II. Teil VI.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

und sagten: Mein Kind, gib mir dein Herz, 
ich will dir das meine geben. — Was nützte 
es, daß ich mich wehrte? Wie aller Herzen, 
so gewannen Sie auch das meine.“ 
In diesem Geiste verlief die Feier bis zu 
ihrem Ende. 
„Gott will doch nicht, daß diese Erde immer 
nur ein Tränental sei“, sagte in heiterer Laune 
der Priester unter den Worten des Dankes, 
die er an den Bischof, die Lehrer und seine 
geliebten Knaben richtete. 
Zum Schlusse erhob sich nochmals der 
Bischof; wandte sich an die Eltern auf der 
Galerie und forderte sie auf, ihm in die Kapelle 
zu folgen, wo er für die jungen Leute eine 
Messe lesen werde. Jetzt erst begrüßte er Krohn 
mit freundlicher Handbewegung und schien 
Hilde, die er in der Veränderung nicht kannte, 
zu suchen. Das beunruhigte ihn. Er ließ durch 
den alten Klosterdiener Krohn zu sich bitten. 
Der ließ Hilde nur ungern allein. Denn so glück- 
lich er über die große Wandlung war, die in ihr 
vorging, so fürchtete er doch, daß sie diese 
gewaltigen und plötzlichen Evolutionen geistig 
und körperlich nicht ohne Schaden überstehen 
werde, Nie hatte er in dieser Weise die völlige 
Gemütsveränderung eines Menschen sich voll- 
ziehen sehen. Auch, daß alle Schwermut 
schwand und ihre Augen wieder heiter blickten, 
erschien ihm nicht sonderbar. Das hatte er 
erhofft — freilich ohne recht an die Erfüllung 
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