und sagten: Mein Kind, gib mir dein Herz,
ich will dir das meine geben. — Was nützte
es, daß ich mich wehrte? Wie aller Herzen,
so gewannen Sie auch das meine.“
In diesem Geiste verlief die Feier bis zu
ihrem Ende.
„Gott will doch nicht, daß diese Erde immer
nur ein Tränental sei“, sagte in heiterer Laune
der Priester unter den Worten des Dankes,
die er an den Bischof, die Lehrer und seine
geliebten Knaben richtete.
Zum Schlusse erhob sich nochmals der
Bischof; wandte sich an die Eltern auf der
Galerie und forderte sie auf, ihm in die Kapelle
zu folgen, wo er für die jungen Leute eine
Messe lesen werde. Jetzt erst begrüßte er Krohn
mit freundlicher Handbewegung und schien
Hilde, die er in der Veränderung nicht kannte,
zu suchen. Das beunruhigte ihn. Er ließ durch
den alten Klosterdiener Krohn zu sich bitten.
Der ließ Hilde nur ungern allein. Denn so glück-
lich er über die große Wandlung war, die in ihr
vorging, so fürchtete er doch, daß sie diese
gewaltigen und plötzlichen Evolutionen geistig
und körperlich nicht ohne Schaden überstehen
werde, Nie hatte er in dieser Weise die völlige
Gemütsveränderung eines Menschen sich voll-
ziehen sehen. Auch, daß alle Schwermut
schwand und ihre Augen wieder heiter blickten,
erschien ihm nicht sonderbar. Das hatte er
erhofft — freilich ohne recht an die Erfüllung
E24