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Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

kleinen Krohn die zitternde Hand entgegen; 
der schmale, klapprige Körper wackelte un- 
aufhörlich: 
„Versprechen Sie mir, Sie sind Hildes Freund, 
Sie kennen die Mutter. Wenn Sie sie sehen: 
ecrasez l’infäme.“ 
Hilde empfand zwar die Wohltat teilnehmen- 
der Menschen um sich, und sie wäre ohne das 
letzte Erlebnis wohl auch ruhiger geworden. 
So blieb die Wirkung aus; ging wenigstens 
nicht in die Tiefe, und hielt selten länger als 
bis zum Abend an. Sie schlief zwar besser; 
aber Träume quälten sie und immer wieder 
durchlebte sie die schwarze Messe mit allen 
ihren Greueln. Schon wenn die Zofe das Licht 
löschte, kämpfte sie gegen ihre Gedanken. Sie 
wehrte sich noch im Traume, wenn die Com- 
tesse und andere kamen, um sie zu holen. 
Aber immer wieder wurde sie schwach und 
folgte. Sie litt furchtbar unter diesen Men- 
schen; versuchte während der Messe mit Auf- 
bietung aller Kraft hinauszukommen. Aber 
immer hielt sie eine Macht, die unabhängig 
von ihrem Willen war. Die erste Nacht verlief 
am schlimmsten. Sie erkannte in dem Prie- 
ster, der die Messe zelebrierte, Hannes Hauser. 
Die einst weichen und milden Züge seines 
Gesichts hatten einen tierischen Ausdruck, Er 
lästerte und tobte vor dem Altar, auf dem ein 
nacktes Weib lag, in dem Hilde in rasender 
Verzückung ihre Miß erkannte. 
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