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II. Teil IV.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

voraus wissen: was wollen Sie tun für den 
Fall, an den ich zwar nicht glaube, daß Ihre 
Ahnung richtig war?“ 
„Ich weiß es“, sagte sie mit einer Ent- 
schlossenheit und Bestimmtheit, daß Krohn er- 
kannte: hier war ein Entschluß längst gefaßt. 
„Was?“ fragte er fest und ließ sie nicht aus 
den Augen. 
Hilde, die jetzt völlig unter dem Bann dieser 
Vorstellung stand, zitterte vor Erregung. 
„Nun denn,“ schrie sie, und sie zerrte die 
Finger krampfhaft in ihren Gelenken, „ich 
glaube, ich würde ihn erwürgen!“ 
Krohn sah, daß sie dieser Gedanke vollends 
zur Verzweiflung brachte; daß jede Gewiß- 
heit, da sie eine Lösung brachte dieser Un- 
ruhe, die sich in Vermutungen quälte und ver- 
zehrte, vorzuziehen sei. 
Hilde willigte ein. Nun hatte sie ein Ziel, 
Das rüttelte sie auf und bewahrte sie vor dem 
Zusammenbruch. Die Wärme, mit der sich 
Krohn Hildes annahm, milderte das Gefühl der 
Leere, das um so schwerer auf sie drückte, je 
einsamer sie wurde. Und die Art, in der er 
sich um sie sorgte, ersparte ihr jede Verlegen- 
heit. 
Er vereinbarte telephonisch ein Rendez-vous 
mit einem ihm befreundeten Arzte, mit dem sie 
nach neun Uhr bei Meurice zusammentrafen. 
Der hatte als Assistent an der Dupuyschen An- 
stalt gearbeitet und übernahm daher mit be- 
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