voraus wissen: was wollen Sie tun für den
Fall, an den ich zwar nicht glaube, daß Ihre
Ahnung richtig war?“
„Ich weiß es“, sagte sie mit einer Ent-
schlossenheit und Bestimmtheit, daß Krohn er-
kannte: hier war ein Entschluß längst gefaßt.
„Was?“ fragte er fest und ließ sie nicht aus
den Augen.
Hilde, die jetzt völlig unter dem Bann dieser
Vorstellung stand, zitterte vor Erregung.
„Nun denn,“ schrie sie, und sie zerrte die
Finger krampfhaft in ihren Gelenken, „ich
glaube, ich würde ihn erwürgen!“
Krohn sah, daß sie dieser Gedanke vollends
zur Verzweiflung brachte; daß jede Gewiß-
heit, da sie eine Lösung brachte dieser Un-
ruhe, die sich in Vermutungen quälte und ver-
zehrte, vorzuziehen sei.
Hilde willigte ein. Nun hatte sie ein Ziel,
Das rüttelte sie auf und bewahrte sie vor dem
Zusammenbruch. Die Wärme, mit der sich
Krohn Hildes annahm, milderte das Gefühl der
Leere, das um so schwerer auf sie drückte, je
einsamer sie wurde. Und die Art, in der er
sich um sie sorgte, ersparte ihr jede Verlegen-
heit.
Er vereinbarte telephonisch ein Rendez-vous
mit einem ihm befreundeten Arzte, mit dem sie
nach neun Uhr bei Meurice zusammentrafen.
Der hatte als Assistent an der Dupuyschen An-
stalt gearbeitet und übernahm daher mit be-
>04