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II. Teil III.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

nieder; richteten sich über dem nächsten Weih- 
tauchbecken wieder auf und begannen von 
neuem. Und Satan in seiner Muschel stierte 
in nackter Geilheit auf seine Gemeinde und 
seine Augen fraßen sich fest an der Brunst 
dieser Besessenen. 
Etwa drei Meter vor dieser Höllenwand stand 
der Altar. Er war außerordentlich niedrig, und 
als Altartisch diente eine schwere Decke aus 
den zusammengenähten Fellen junger Katzen. 
An Stelle der fünf auf die Wunden Jesu deu- 
tenden Kreuze, ragten aus dem Altarstein fünf 
phallusartige Merkurstäbe, deren jeder eine 
brennende Kerze trug. Dieselbe Form zeigten 
sämtliche Kandelaber, die an den Wänden stan- 
den, und von denen aus der Raum seine nicht 
gerade helle Beleuchtung erhielt. Dieselbe 
Form schließlich zeigte auch der Sockel der 
Monstranz. Die Monstranz selbst, die im Taber- 
nakel sichtbar stand, hatte die Gestalt des 
Kopfes eines Ziegenbocks, der ebenso, wie 
seine Hörner, von Gold war, während die Augen 
hell schimmerten wie glitzernde Smaragde ... 
Der Tabernakel, ein drehbares Häuschen, stand 
auf einem kleinen Tische, dicht neben dem 
Altar, und beherbergte außer der Monstranz 
den goldenen Messekelch, das ewige Licht, das 
in dem Hinterteile eines den Rücken kehrenden 
Bronzeteufels brannte. An der andern Seite 
des Altars stand auf einem Sockel der elfen- 
beinerne Christus am Kreuz, dem Jesus am 
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