Satan; die Ellenbogen auf die Knie gestützt,
den Kopf fest auf die beiden schwieligen Fäuste
gestemmt, stierte er vor sich hin. Die sehnigen
Beine baumelten nachlässig herab, und unter
ihm wütete ein Meer von Flammen, aus dem
magere, sündige Hände in rasenden Schmerzen
zu ihm emporschrien, deren Körper in den
Gluten hingen. Ein Napoleon; aber Energie
und Grausamkeit ins Tausendfache gesteigert.
Unter ihm wühlte sich ein wirres Knäuel von
Weibern und Männern, die von einem Wahn-
sinn zum andern rasten. Frauen und Männer
hingen ineinander; Männer hockten auf Män-
nern; und was sich nicht in höchster Ekstase
wand, das lag mit verzerrten Zügen erschöpft
am Boden; schnürte sich voller Ekel mit der
eigenen Faust die Kehle oder hängte sich am
nächsten Kreuzpfahl auf.
Und später, als die Leidenschaft dieser Men-
schen von der Musik und dem Weihrauch, den
Worten des Priesters aufgewühlt, zur Beses-
senheit anwuchs, da verschwand der tote Ein-
druck des Steins und die Skulptur begann zu
leben. Überall die gleichen Szenen. Vorn auf
den Teppichen vor dem Altare, wie unten im
Saale auf dem kalten Boden, wälzten sich die
Menschen, rissen sich gegenseitig die Kleider
vom Leibe, berauschten sich, bissen sich in
höchster Wollust, wie die Tiere ineinander,
Schrien und tobten in die Musik Chopins und
den Gesang der Knaben; stürzten erschöpft
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